Alte Schmiede
Merkker: Der Badener Stadtrat geht nochmals über die Bücher

Der Stadtrat zieht die Vorlage zum Einbau des Jugendkulturlokals Merkker in die Alte Schmiede auf dem ABB-Areal zurück und will sie nochmals überarbeiten. Grund:Die Finanzkommission hat als den stadträtlichen Antrag abgelehnt.

Roman Huber
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Aargauer Zeitung

Für manche kommt der Fiko-Entscheid, der bei einigen Enthaltungen mit einer klaren Mehrheit gefällt worden sei, nicht ganz überraschend. Das dürfte weniger am Wettbewerbs- und Projektierungskredit in der Höhe von 910000 Franken gelegen haben, sondern vielmehr an den nachfolgenden Investitionskosten.

Erich Obrist, Präsident der Finanzkommission, weist darauf hin, dass im Investitionsplan für das Vorhaben lediglich ein Betrag von 4,2 Mio. Franken eingestellt sei. Sanierung der Alten Schmiede für 2,13 Mio. Franken, 4,2 Mio. Franken für den Einbau des Jugendlokals, Einrichten von Kulturräumen (750000 Franken) und Projektierungskredit würden unter dem Strich also mehr als das Doppelte betragen, kritisiert der Fiko-Chef. Darüber hinaus würde mit dem künftigen Betrieb der Stellenplan verdoppelt. Obrist würde es gut befinden, wenn sich der Einwohnerrat zum neuen Konzept äussern könnte wie bei der Kulturvorlage.

Auch der Standort wird geprüft

Stadtammann Stephan Attiger bezeichnet das Projekt als ein wichtiges Vorhaben. Darum wolle der Stadtrat nicht riskieren, dass die Vorlage im Einwohnerrat scheitere. «Wenn die Finanzkommission ein grosses Geschäft vorgreifend behandelt und dabei abgelehnt, nehmen wir das ernst», erklärt Attiger. Jetzt wolle man das Projekt überprüfen und wenn nötig abspecken. «Wir hoffen, dass wir dieses Geschäft dann möglichst bald an einer der nächsten Einwohnerratssitzungen vorlegen können», fügt Attiger an. Denn der Terminplan verlangt nach einer gewissen Eile, ansonsten ein nahtloser Übergang vom Merker-Areal an den neuen Standort nicht gewährleistet werden kann. Laut Stephan Attiger wolle man auch Alternativstandorte überprüfen.

Dem Standort auf dem Areal in Baden Nord werden zwar einige Vorteile zugeordnet. Der Ort dürfe nicht heikel sein, was die Immissionen des Betriebs anbetrifft, wolle man doch nicht ein langwieriges Beschwerdeverfahren riskieren.
Das Nein der Kommission richte sich laut Obrist nicht gegen das Jugendkulturlokal oder das neue Konzept. Auch der Wettbewerbs- und Projektierungskredit sei nicht im Vordergrund der Kritik gestanden. Stein des Anstosses seien vielmehr die hohen Investitionskosten.

Auch abspecken angesagt?

Am neuen Standort sollen Jugendbeiz und Kulturlokal räumlich getrennt werden können. Falls nun im grösseren Rahmen abgespeckt würde, müsste auch das neue Konzept in- frage gestellt werden. In der Vorlage heisst es allerdings, dass dieser Verzicht lediglich Einsparungen im Bereich von 300000 Franken erbringen würde. Wie weit das Projekt zumindest flächenmässig abgespeckt werden soll, wird sich bei der Überarbeitung weisen.