Baden
«Merkker» zieht in die Alte Schmiede

Konzept und erster Kredit für Jugendkulturlokal an neuem Ort kommen vor den Einwohnerrat. Die Jungendkultur soll weiterentwickelt werden, findet der Stadtamman.

Roman Huber
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Schützenswerter Industriezeuge: die 1906 erbaute Schmiede. wal Schützenswerter Industriezeuge: die 1906 erbaute Schmiede. wal

Schützenswerter Industriezeuge: die 1906 erbaute Schmiede. wal Schützenswerter Industriezeuge: die 1906 erbaute Schmiede. wal

Baden ist Jugend. Unter diesen Titel stellt der Stadtrat das Konzept «Jugendkulturlokal Baden Ersatz Merkker ab 2013». «Es geht um die Weiterentwicklung der Arbeit im Rahmen der Jugendkultur, wie sie in Baden Tradition hat», sagt Stadtammann Stephan Attiger. Mit diesem Konzept, das gleichzeitig das Kulturprofil des Merkkers kläre, sei auch die Transparenz gegenüber dem Einwohnerrat gewahrt. Dieser wird am 29., März zudem über einen Projektierungskredit für den künftigen Standort des Jugendkulturlokals in der Alten Schmiede beraten.

Alte Schmiede als idealer Standort

Das Jugendkulturlokal Merkker muss die jetzigen Räume im Merker-Areal bis Ende März 2013 verlassen. Auf den Kündigungstermin soll das neue Merkker in der Alten Schmiede auf dem ABB-Areal eingerichtet werden. Der Stadtrat beantragt dem Einwohnerrat hierfür einen Wettbewerbs- und Projektierungskredit von 910000 Franken. Ein Projektteam mit Vertretern der Abteilungen Kinder Jugend Familie, Planung und Bau, Entwicklungsplanung und Liegenschaften sowie ein externes Architekturbüro hat mögliche Standorte evaluiert.

Die Realisierungskosten (Sanierung, Einbau des Jugendkulturlokals inklusive Proberäume für Theater- und Musikformationen) werden auf 7,1 Mio. Franken beziffert. Gastronomie und Kulturbetrieb sollen im künftigen Jugendkulturlokal räumlich getrennt werden, womit sich die Gesamtfläche vergrössert. Die jährlichen Betriebskosten werden sich durch den grösseren Aufwand und zusätzliches Personal erhöhen, wobei der Gastrobetrieb mit mehr Umsatz und das Kulturlokal durch zusätzliche Vermietungen höhere Einnahmen in die Kasse bringen sollen.

Die wichtigsten Kriterien erfüllt

Nur die alte Schmiede bei der Berufsfachschule auf dem Areal Baden Nord erfüllt laut Stadtrat die Kriterien, was Machbarkeit, Finanzierung, Lage/Erreichbarkeit, Zeithorizont und damit das Risiko von Einsprachen (Immissionen) anbetrifft. Der Stadtrat hatte aufgrund weiterer Abklärungen bereits im Juli 2010 entschieden, dass die Alte Schmiede definitiv Nachfolgestandort für das «Merkker» werden soll.

Das Jugendkulturlokal Merkker ist mit über 25000 Besucherinnen und Besuchern jährlich über die Regionsgrenzen hinaus ein bekannter und gern aufgesuchter Ort. Das Merkker-Team und die Jugendarbeit bieten mit dem Merkker zudem ein Lokal an, das über das Partizipationsprinzip Jugendlichen die Möglichkeit gibt, mitzuwirken, sich zu beteiligen und selber Veranstaltungen zu organisieren. Damit will man die Selbst- und Sozialkompetenz der Jugendlichen und die soziale Vernetzung unter Jugendlichen fördern und diese besser ins Gemeinwesen einbinden. Das Jugendkulturlokal nimmt damit auch integrative und sozialpräventive Aufgabe wahr.

Die Alte Schmiede ist die letzte erhaltene Werkhalle aus den Anfängen der BBC und industriegeschichtlich von Bedeutung. Sie ist kommunal geschützt und soll neu auch unter kantonalen Schutz kommen. Das Gebäude steht gemäss Entwicklungsrichtplan auf einer Freifläche des ABB-Areals in Baden Nord. Gemäss Vertrag mit der ABB Immobilien AG als Eigentümerin überträgt diese das Grundstück unentgeltlich und altlastenbereinigt der Stadt Baden.