Mellingen
Miss-Earth-Kandidatin: «Man muss sich nicht schämen, glücklich zu sein»

Gaby Fondja aus Mellingen will Miss Earth Schweiz werden und sagt, wie sie die Umwelt nicht unnötig belastet. Wie wichtig ihr das eigene Aussehen?

Noemi Lea Landolt
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Gaby Fondja aus Mellingen kämpft am 6. Juni um den Titel der Miss Earth Schweiz.
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Mellingerin will Miss Earth werden
Diese Kandidatinnen träumen vom Titel Miss Earth Schweiz 2015
Im Alter von fünf Jahren kam Fondja mit ihren Eltern aus Kamerun in die Schweiz

Gaby Fondja aus Mellingen kämpft am 6. Juni um den Titel der Miss Earth Schweiz.

Noemi Lea Landolt

Schönheit für einen guten Zweck einsetzen und damit die Welt ein bisschen lebenswerter machen: Das ist die Vision der Miss Earth Schweiz Organisatoren. Jedes Jahr suchen sie Schweizerinnen zwischen 17 und 25 Jahre, die ledig, kinderlos und mindestens 1,68 Meter gross sind. Die Bewerberinnen sollten ausserdem Interesse an Umwelt- und sozialen Themen mitbringen.

Eine der elf Kandidatinnen, die dieses Jahr um den Titel kämpfen, ist Gaby Fondja aus Mellingen. Im Alter von fünf Jahren ist sie mit ihren Eltern von Kamerun in die Schweiz gekommen.

Gaby Fondja, für Anliegen im Umweltbereich setzen sich auch unterschiedliche nicht staatliche Organisationen ein. Warum wollen Sie ausgerechnet Miss Earth Schweiz werden?

Gaby Fondja: Mir gefällt die Botschaft und ich kann mich damit sehr gut identifizieren. Als Miss Earth Schweiz hätte ich eine grössere Stimme und könnte mehr bewirken als bisher. Wenn ich sehe, was meine Vorgängerinnen erreicht haben, motiviert mich das, mich für meine Ziele einzusetzen.

Wofür wollen Sie sich einsetzen, sollten Sie die Wahl gewinnen?

Meine Botschaft ist: Respekt, Toleranz und Dankbarkeit. Die Menschen sollen rücksichtsvoll miteinander umgehen, tolerant zueinander sein und nicht versuchen, den anderen zu verändern. Zudem sollen sie für die Lebensqualität und die Privilegien, die wir hier in der Schweiz geniessen, dankbar sein. Das ist nicht selbstverständlich. Respektvoll sollte man auch mit der Umwelt umgehen, damit sie den nachkommenden Generationen erhalten bleibt.

Wie setzen Sie sich in Ihrem Alltag für die Umwelt ein?

Ich achte darauf, dass ich mit meinem Lebensstil die Umwelt nicht unnötig belaste. Ich schalte das Licht immer ab und lasse das Wasser nicht laufen, wenn ich es nicht brauche. Auch Recycling und Abfalltrennung liegen mir am Herzen. Das versuche ich auch, in meinem Umfeld mitzugeben.

Wie bei jeder anderen Misswahl spielt auch Schönheit eine Rolle. Was ist Schönheit für Sie?

Auch wenn es ein Klischee ist: Schönheit kommt für mich von innen. Die Aura und die Ausstrahlung einer Person sind wichtiger als ein schönes
Gesicht.

Wie wichtig ist Ihnen das eigene Aussehen?

Wie viele Menschen achte ich darauf, wie ich mich präsentiere. Aber es ist für mich nicht das Wichtigste. Ich bin zum Beispiel überhaupt kein Morgenmensch. Ich schlafe lieber etwas länger. Im Bad brauche ich deshalb nicht mehr als 15 Minuten. Steht ein Geschäftsessen an, vielleicht fünf Minuten länger.

Haben es schöne Menschen einfacher?

Schönheit kann beim ersten Kontakt hilfreich sein. Menschen nehmen sich vielleicht eher Zeit für jemanden, wenn ihnen das Aussehen gefällt. Am Schluss muss man jedoch mit seinem Wesen überzeugen können. Schönheit alleine bringt einem fürs Leben wenig.

Wie würden Sie denn Ihr Wesen beschreiben?

Ich lache viel und gerne. Diese Lebensfreude ist in Kamerun — meiner zweiten Heimat neben der Schweiz — stärker ausgeprägt. Ich trage die Lebensfreude in mir und versuche, sie weiterzugeben. Warum sollten wir nicht mal einen Freudenschrei ausstossen, wenn wir etwas erreicht haben? Man muss sich nicht schämen, glücklich zu sein.

Wovon träumen Sie?

Ich hätte gerne einmal Kinder. Auch in der Arbeitswelt habe ich Ambitionen: Ich kann mir vorstellen, selbstständig tätig zu sein und etwas Eigenes aufzubauen. Vielleicht ein Waisenhaus.

Miss Earth Schweiz Wahl: Sa, 6. Juni, in der Umweltarena in Spreitenbach.