Würenlos
Mit 14 organisierte er seine erste Party – Heute leitet er eine Event-Agentur

Argjent Baftiri aus Würenlos wollte nicht nur auf Partys gehen, er wollte sie organisieren. Vor fünf Jahren wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete seine Firma «Restlezz GmbH». Seither organisiert er professionell Partys.

Barbara Scherer
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Argjent Baftiri hat bereits mit 14 Jahren Partys veranstaltet. Heute hat er sein Hobby zum Beruf gemacht.

Argjent Baftiri hat bereits mit 14 Jahren Partys veranstaltet. Heute hat er sein Hobby zum Beruf gemacht.

Alex Spichale

Ein ungewohnter Anblick bietet die Eventhalle «Nordportal» – es ist mitten am Tag, draussen scheint die Sonne, drinnen ist es kühl und leer. Nur ein paar Kartonstücke am Boden erinnern daran, dass hier an den Wochenenden die Post abgeht. «Für die meisten ist es komisch, tagsüber in einem Club zu sein», sagt Argjent Baftiri, Eventmanager. Der 28-Jährige lächelt und blickt die kalten Lichtkonstruktionen an der Decke an. Man merkt ihm an, dass er sich hier zu Hause fühlt.

Bereits mit 14 Jahren organisierte der Würenloser seine ersten Partys im Jugendtreff. «Ich wollte nicht nur an eine Party gehen, ich wollte sie organisieren», sagt Baftiri. Nach einer Lehre als Logistiker wechselte er sofort zu einer Eventmarketing Agentur. Vor fünf Jahren gründete er dann seine eigene Firma die «Restlezz GmbH». «Ich berate Klubs und kreiere Partylabels», sagt der Albaner aus Mazedonien. Seine Arbeit beginnt vor der Party und endet erst wieder, wenn alles lange vorbei ist.

An den Wochenenden hat Baftiri fast nie frei und arbeitet meist die ganze Nacht. Denn an allen seinen Events ist er von Anfang bis Ende vor Ort. «Ich bin der Gastgeber und verantwortlich.» So sei es auch schon vorgekommen, dass er einen angetrunkenen DJ kurzerhand auswechseln musste. Hat er doch einmal frei, arbeitet er von zu Hause aus. Sein Telefon kann der Jungunternehmer selten abschalten, denn Erreichbarkeit ist ein Muss in seinem Job. Viel Zeit für Entspannung bleibt dabei nicht. «Es ist schon anstrengend, aber ich brauche die Herausforderung und den Stress.»

Am wichtigsten: Er liebt seinen Job. «Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, die Firma ist mein Baby», sagt Baftiri, voller Begeisterung. Trotzdem versucht er, Arbeit und Privates zu trennen, schliesslich müsse er zwischendrin auch Zeit für seine Freundin finden. Diese habe aber Verständnis für seine langen Arbeitseinsätze; hat sie ihn doch im Nachtleben kennen gelernt. Lange Arbeitstage hin oder her – seinen Job nehmen viele trotzdem nicht wirklich ernst. Er werde oft gefragt, ob er unter der Woche überhaupt arbeite.

«Die meisten sehen nicht, wie viel Aufwand hinter einer guten Party steckt.» Dabei gehören das Organisieren von DJs, Reservationen machen, aber auch Buchhaltung ebenfalls zu seinem Beruf. Nichtsdestotrotz musste sich der Jungunternehmer schon immer doppelt beweisen.

In Baden ist Baftiri loyal

Selbstständig zu arbeiten sei schon immer sein Ziel gewesen: Jetzt ist er es. In Würenlos hat er sich ein kleines Büro eingerichtet und arbeitet mit drei Angestellten und einigen Freelancern zusammen. Der Reiz an seinem Beruf sei, dass man mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommt. «Manchmal ist es aber eine grosse Herausforderung, man kann es nie allen recht machen.»

Oft werde es sehr persönlich: «Einige Leute sind nachtragend, wenn sie zum Beispiel nicht mehr in einen Club reinkommen, weil er voll ist.» Hier komme eben die Sicherheit an erster Stelle. Er habe auch viele Freunde in seinem Beruf gefunden, meist handle es sich bei diesen aber um reine Nachtfreundschaften. «Man kennt sich dann eigentlich nur von Partys.» Das Nachtleben habe eine ganz eigene Dynamik.

Heute kennt man Baftiri. Er organisiert Partys in bekannten Clubs in Zürich, wie dem «Hiltl» und «Mascotte». Im «Nordportal» läuft regelmässig sein Label «The Crowd is on Fire». «In Baden bin ich sehr loyal und exklusiv», sagt Baftiri. Früher habe er auch Partys im ehemaligen Löschwasserbecken LWB organisiert. Gerne setzt der Würenloser auf gute lokale DJs, wobei die Qualität stimmen müsse. Neue Aufträge erhält der Jungunternehmer durch Weiterempfehlungen. Seine Partykonzepte kommen gut an, heute treffen bereits täglich mehrere Anfragen bei ihm ein. «Wenn du eine gute Leistung erbringst, kommen die Clubs von alleine auf dich zu.»