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Badener Unternehmer Werner Eglin unterstützt neue Idee zur Erschliessung des Bäderquartiers und Thermalbads. Attraktiv sei die Idee, weil die Busse neue Wege fahren können. Die Kleinbusse sollen bereits im Herbst 2021 rollen.
Wie können mehrere Hunderttausend Gäste pro Jahr ins Badener Bäderquartier gelangen, zum neuen Thermalbad mit dem Namen «47» und zu den Hotels? Einen ersten Alternativvorschlag zu gewöhnlichen Linienbussen brachte Stefan Kalt, der CEO der regionalen Busbetriebe (RVBW) ins Spiel: eine Seilbahn.
Doch der Stadtrat zweifelt an der Bewilligungsfähigkeit des Vorhabens, wegen des Ortsbild- und Denkmalschutzes. Nun lanciert Stadtratskandidat Stefan Jaecklin (FDP) eine neue Idee: Selbstfahrende Elektrokleinbusse sollen den Bahnhof mit dem Bäderquartier verbinden. Er hat einen prominenten Badener Unternehmer an seiner Seite: Werner Eglin, dem mit seiner Eglin Immobilien AG unter anderem sechs Restaurants, zwei Spas und vier Hotels in Baden gehören, einige davon im Bäderquartier.
Eglin sagt: «Ich war immer ein Befürworter der Seilbahn, glaube inzwischen aber nicht mehr, dass sie innerhalb der kommenden zehn Jahren realisiert wird, auch wegen der kritischen Haltung der Stadt.» Betreffend autonomer Elektrobusse sei er schon länger mit Stefan Jaecklin in Kontakt. «Wir haben nun eine Vorstudie für einen Pilotbetrieb durchführen lassen. Die auf neue Mobilitätslösungen spezialisierte Firma kommt zum Schluss, dass das Projekt in Baden umsetzbar wäre», so Eglin.
Die aktuell vorgesehene Linienführung: Vom gedeckten Metroshop über den unteren Bahnhofplatz, anschliessend über die rechte Fussgänger-Rampe am Casino-Kreisel vorbei mit Einfahrt in die Bäderstrasse, Zwischenhalt, und weiterem Streckenverlauf bis direkt vor das Botta-Thermalbad.
Autonome Elektrobusse seien für Baden darum spannend, weil sie nicht über die üblichen, viel befahrenen Strassen fahren müssten, sondern neue Wege benutzen könnten, wie eben via unterer Bahnhofplatz, sagt Eglin. Er stellt klar: «Ein Betrieb von privater Seite kommt nicht in Frage, die Regionalen Verkehrsbetriebe hingegen wären dafür bestens geeignet.» Sein Engagement – er finanzierte die Vorstudie – begründet er damit, dass er ein Interesse an einer guten Erschliessung des Bäderquartiers habe, und «dass mein Herz in Baden ist.
Ich war fünfundzwanzig Jahre im Badener Einwohnerrat und würde mir wünschen, dass es wieder Positives aus Baden zu vermelden gibt, dass Baden wieder zu einer Pionierstadt wird». Stefan Jaecklin beauftragt den Stadtrat, den autonomen Pilotbetrieb zu prüfen. Involviert in die Diskussionen seien auch Ralf Schwesinger, Badener Elektromobilitätsvordenker, und Alexander Erath, Professor für Verkehr und Mobilität an der FHNW. «Es besteht kein Zweifel mehr, dass autonome Fahrzeuge sich durchsetzen und den ÖV verändern werden. Als Elektro-City mit global führenden Firmen und als Stadt mit akuten Verkehrsproblemen sollte Baden in diesem Thema eine Pionierrolle einnehmen.» Die Kleinbusse sollen bereits im Herbst 2021 rollen.