Baden
Mit Einrad und Giesskanne: Schulkinder retten Frosch und Salamander vor der Trockenheit

Damit Amphibienlarven nicht unter der aktuellen Durststrecke leiden müssen, bringen fünf Badener Kinder regelmässig Wasser in den Wald. Damit wollen Sie vorerst auch nicht aufhören.

Drucken
Schulkinder retteten Amphibien über die Durststrecke in Baden

Schulkinder retteten Amphibien über die Durststrecke in Baden

zvg/Pro Natura Aargau

Seit Mitte März hat es praktisch nie geregnet. Der Frühling 2020 ist deutlich trockener als noch in Vorjahren. Die Wasserknappheit macht auch den Tieren zu schaffen: in ausgetrockneten Tümpeln starben viele Kaulquappen oder Salamanderlarven.

Einige Tiere im Badener Wald hatten allerdings Glück, wie Pro Natura Aargau in einer Mitteilung schreibt. Fünf Schulkinder aus zwei befreundeten Familien nutzten die vergangenen Wochen dazu, um den Amphibienlarven etwas Abhilfe zu schaffen. Mit dem Einrad fuhren sie in ihrer Freizeit jeden Tag zu zwei kleinen Gewässern in der Nähe der Herzoghütte. Am Brunnen befüllten sie Giesskannen, die ein Vater der Kinder mit dem Velo-Anhänger dorthin transportiert hatte.

Nach Angaben von Pro Natura würden die Kinder solange weitermachen bis alle Larven die Metamorphose erreicht hätten und nicht mehr auf das Gewässer angewiesen sind. Schliesslich mache ihnen der tägliche Ausflug sichtlich Spass und bringe Einblicke in die spannende Welt der Amphibien, so Pro Natura in der Mitteilung. Der Vater wollte sich auf Anfrage der AZ nicht dazu äussern.

Die Wetterprognose für die kommenden Tage scheint zumindest aus Sicht der Tiere positiv. Dennoch betont Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau, dass hinter Aktion mehr als Tierliebe und Abwechslung stecke. Es gehe darum Verantwortung für bedrohte Mitlebewesen zu übernehmen und diesen zu helfen. «Seien wir solidarisch mit unseren Kindern» sagt Jenny und fordert dazu auf an der Erhaltung der Natur zu arbeiten und sich dem Klimawandel zu stellen. «Wir haben mehr Mittel in der Hand als Giesskannen und Fahrräder.» (phh)