Erstmals seit 35 Jahren nimmt Freienwil wieder an der Badenfahrt teil. Der Verein «Freienwil an der Badenfahrt» realisiert auf dem Theaterplatz eine Beiz mit Seilbahnstationen und Gondel.
1982 war Freienwil das letzte Mal an einer Badenfahrt präsent. «Höchste Zeit, dass das beschauliche 1000-Seelen-Dorf wieder einmal teilnimmt», dachten sich einige Bewohner im letzten Jahr bei einer Jassrunde. Also gründeten sie den Trägerverein «Freienwil an der Badenfahrt» und begannen, Ideen zu sammeln. Schliesslich waren sich die sieben Vorstandsmitglieder einig: Das Projekt wird «Bergbahn Freienwil» heissen.
«Für die Badenerinnen und Badener sind wir eine ländliche Gemeinde hinter dem Berg», sagt OK-Präsident Stephan Erne mit einem Schmunzeln. Deshalb habe man sich für eine Bergwelt mit Seilbahnstationen und Gondel entschieden. Zu stehen kommt die «Bergbahn Freienwil» mitten auf den Theaterplatz. «Unser Badenfahrprojekt spielt mit dem Klischee eines Bergdorfes, ohne jedoch kitschig zu sein. Die Besucher werden ein urchiges und gemütliches Ambiente vorfinden.»
Kernelemente des Projekts sind eine 100 Quadratmeter grosse Alpwirtschaft mit rund 70 Plätzen, die in einer Bergstation auf 4 Metern Höhe eingebettet ist, sowie eine Ski-Bar mit Take-away an der Talstation. Auch eine Original-Gondel der Lenzerheide wird es geben. Darin können vier Personen ein Candle-Light-Dinner geniessen. Auf dem Menü der Freienwiler Bergwelt stehen schweizerische Alpen-Tapas, Pouletflügeli und Hot-Dogs.
Während die Gondel über dem Lüftungsschacht des Parkhauses am Theaterplatz und die Talstation auf Niveau des Bodens errichtet werden, wird die aufwendig gebaute Bergstation über dem Parkhausdach realisiert. «Die Alpwirtschaft ist bewusst offen gehalten. Auf diese Weise hat man eine tolle Aussicht auf den Schartenfels und auf den Theaterplatz», sagt OK-Präsident Erne. Die verschiedenen Bauten werden durch Seilbahnelemente miteinander verbunden.
Bei der «Bergbahn Freienwil» wird alles handgemacht: von den Festbänken, zu den Treppen bis hin zu den Schürzen der Helferinnen und Helfer, die aus alten Jeans genäht sind. «Wir sind zwar nur sieben Vereinsmitglieder, doch wir werden von verschiedenen Freienwiler Vereinen tatkräftig unterstützt», freut sich Erne.
Zudem würden auch zahlreiche Einzelpersonen mitanpacken. Rund 100 000 Franken beträgt das Gesamtbudget des Projekts. Ein Teil stammt von Gönnern, Partnern und Sponsoren. Auch die Gemeinde, die zwar nicht direkt am Projekt beteiligt ist, hat einen Organisationsvorschuss über 10 000 Franken gesprochen. Ausserdem wird der Verein von Privaten mit Sachspenden unterstützt. Der grösste Teil finanzieren die Mitglieder jedoch selber beziehungsweise müssen durch den Betrieb wieder eingenommen werden.
Seit April bauen die Vereinsmitglieder dreimal pro Woche in einer Scheune im Dorf an der Bergwelt. «Die Bauarbeiten sind auf Kurs», sagt Erne. So seien die meisten Holzelemente für das Panorama-Restaurant und die Treppe fertiggestellt. «Eine Herausforderung wird sicher die Montage der Alpwirtschaft auf dem Theaterplatz in luftiger Höhe sein.» Nichtsdestotrotz ist Stephan Erne voller Vorfreude und sagt nicht ohne Stolz: «Nach 35 Jahren ist Freienwil endlich wieder an einer Badenfahrt präsent.»