Startseite
Aargau
Baden
Bernhard Schmid (CVP) erklärt, weshalb er sein Visionspapier gerade jetzt präsentiert und warum er nicht glaubt, damit seine Partei zu verärgern.
Herr Schmid, die CVP entscheidet erst in einem Monat, ob Sie oder Markus Schneider ins Rennen um den Ammann-Sitz geschickt werden. Weshalb präsentieren Sie Ihr Visionspapier gerade jetzt?
Bernhard Schmid: Die Menschen in und um Baden haben ein Anrecht darauf, zu wissen, was jemand denkt, der sich als Stadtammann zur Verfügung stellen will. Das Papier zeigt auch, dass ich sehr wohl Ideen und Visionen habe, wohin es mit der Stadt Baden gehen soll und dass mir das Feld der Politik nicht neu ist, auch wenn ich bisher nicht im Stadtrat war.
Präsentieren Sie das Visionspapier nicht auch deshalb, weil Ihnen anders als den amtierenden Stadträten und möglichen Stadtammann-Kandidaten Markus Schneider, Geri Müller (Team) und Erich Obrist (parteilos) die Möglichkeiten zur Profilierung fehlen?
Ich stelle fest, dass einige Leute amtierenden Stadträten eher attestieren, diese hätten eine klare Position und eine klare Haltung. Demgegenüber wird diese einem Nichtregierungsmitglied wie mir a priori eher in Abrede gestellt. Deshalb ist es mir ein Anliegen, den Badenerinnen und Badenern aufzuzeigen, für was ich einstehe und welche Pläne ich als Stadtammann mit Baden verfolgen würde. Ich höre zwar sehr oft, dass man sich frischen Wind in Baden wünscht. Gleichzeitig wünscht sich aber niemand Experimente. Mit meinem Visionspapier zeige ich auf, dass man mit mir eben gerade kein Experiment eingeht.
Doch erst einmal müssen Sie nominiert werden. Kommt die Positionierung nicht zu früh?
Sollte ich nicht nominiert werden, dann freue ich mich, wenn meine Punkte gleichwohl umgesetzt werden.
Haben Sie die Veröffentlichung des Visionspapiers mit der Partei abgesprochen?
Nein, ich habe das in Eigenregie und aus eigenem Antrieb gemacht.
Befürchten Sie nicht, dass Ihr Vorpreschen der Parteileitung in den falschen Hals geraten könnte?
Nein, weshalb sollte es das? Die Parteileitung hat selber betont, wie glücklich sie sich schätzt, über eine solch gute Auswahl interner Kandidaten zu verfügen. Mit dem Visionspapier zeige ich auf, weshalb ich mich als Stadtammann-Kandidat aufstellen lassen möchte und dass das Ganze nicht einfach nur ein Spiel ist für mich. Abgesehen davon, kann ja jeder sagen, welche Visionen er für Baden hat – ich bin einfach in einer etwas exponierteren Lage (lacht).
Was ist die Kernbotschaft Ihres Visionspapiers?
Eine klare Positionierung meinerseits und dass die Stadt Baden ein Profil braucht sowie dringend wieder Vertrauen schaffen muss.
Wie hoch schätzen Sie Ihre Chance ein, am 30. März von der Partei nominiert zu werden?
Ich erhalte sehr viel gutes Feedback und schätze meine Chance als absolut intakt ein.
Sie haben bereits gesagt, dass Sie nicht als wilder Kandidat für den Ammann-Sitz kandidieren werden, sollte die Partie Sie nicht nominieren. Ist es denkbar, dass sie «nur» als Stadtrat antreten?
Nein. Dies aber nicht, weil ich mir dafür zu schade und nur das Ammann-Amt genug wäre. Das Ziel der Bürgerlichen ist ein Ammann-Kandidat, der die Unterstützung einer breiten Mehrheit hinter sich weiss. Weil ich diese Unterstützung spüre, kandidiere ich. Nochmals: Es braucht einen Wechsel an der Spitze. Wenn ich also als Stadtrat kandidieren würde, kämen wir diesem Ziel keinen Millimeter näher.