Mit lauten Trompetentönen und rhythmischen Saxofonklängen werden an diesem Samstagmorgen die Langschläfer in der Badener Innenstadt geweckt. Pünktlich um halb zehn wärmt die Bläser-Truppe «Salz und Pfäffer» den Tag für das Bluesfestival Baden auf.
Mitten in der Altstadt zwischen Marktständen und Bummlern zieht die einstige Fasnachtsgruppe der speziellen Art die Zuhörer an. Jung und Alt versammelt sich im Halbkreis vor der Band. Von kleinen Kindern mit erstauntem Blick über lächelnde Greise bis hin zu mit den Füssen wippenden Paaren zieht die Bluesmusik unter freiem Himmel ein bunt gemischtes Publikum an.
Manch ein vorbeischlendernder Passant bleibt sogleich verzückt stehen und lauscht der morgendlichen Bluesmusik. Mit berühmten Liedern wie «Hit the Road Jack» oder altbekannten Stücken wie «Sway» verleitet die Band einige Zuhörer dazu, ein bisschen die Hüften zu schwingen. «Wir spielen vor allem bekannte Stücke, die gefallen den Leuten sicher», sagt Justo Rahm, der Tuba-Spieler.
Bis zum Mittag spielt die ursprüngliche Guggenmusik «Salz und Pfäffer» Blues und Funklieder und wandert dabei durch die ganze Stadt vom Schlossbergplatz bis zum Bahnhofplatz. Passend zur Mittagszeit übernimmt das Tessiner Blues-Quartett Marco Marchi and The Mojo Workers und spielt sich mit lebendigen Rhythmen in die Herzen der Bluesliebhaber. Statt Blasinstrumenten kommen bei dem Blues-Quartett Gitarre, Djembe und Mundharmonika zum Einsatz. Die Sonnenbrille verdunkelt die Augen und der Hut sitzt – mit Stil und viel Charme ziehen die Tessiner sogleich die Aufmerksamkeit auf sich.
Marco Marchis tiefe Bluesstimme hallt durch die Gassen und verwandelt die Innenstadt in eine Konzertbühne. Wer gemütlich einen Kaffee auf der Gasse trinkt, bekommt so gleich eine vielseitige musikalische Unterhaltung geboten. Mit Bluesliedern aus den Zwanzigerjahren bis in die Fünfzigerjahre deckt die Band ein breites musikalisches Repertoire ab.