Fast ein Vierteljahrhundert führte Enzo Di Vito den McDonald’s an der Badstrasse. Am Mittwoch bediente er zum letzten Mal die Gäste.
Anfang 1991 eröffnete an der Badstrasse in Baden der erste McDonald’s im Aargau. Vier Jahre später übernahm Enzo Di Vito als Franchisenehmer die Filiale. Fast ein Vierteljahrhundert später hatte der 62-Jährige am Mittwoch nun seinen letzten Arbeitstag in Baden. Und wie so oft liess es sich der Chef nicht nehmen, die Kunden selbst am Tresen zu bedienen.
Dabei war ihm etwas Wehmut schon anzumerken, auch wenn er die Filialen in Dättwil, Bremgarten und die zwei Standorte in Spreitenbach weiterführen wird. «Ich habe in den letzten 23 Jahren so viel Schönes erlebt hier in Baden und meine Mitarbeitenden sind mir ans Herz gewachsen. Da fällt der Abschied natürlich schon etwas schwer.» Befragt nach einer besonderen Erinnerung, antwortet Di Vito: «1997 an der Badenfahrt wurden wir am ersten Freitag derart überrannt, dass wir auf der Terrasse alles zusammenräumen mussten und quasi ins Innere des Restaurants flüchten mussten.» Überhaupt seien die Badenfahrten immer ein Highlight gewesen. «Obwohl es immer sehr streng war, wollten alle Mitarbeitenden dann immer Extra-Schichten übernehmen», erinnert sich Di Vito.
Jeden Mittag habe er gemeinsam mit seinen Leuten zu Mittag gegessen – McDonald’s-Essen wohlbemerkt. Eine Aussage, die man beim Anblick des schlanken Mannes fast nicht glauben mag. Für Di Vito der beste Beleg dafür, dass Fastfood zu Unrecht einen schlechten Ruf geniesst. «Wer von ‹Junk Food› spricht, verkennt, dass es sich um qualitativ hochwertige Zutaten handelt.»
Auch wenn Di Vito der Abschied nicht ganz leicht fällt, so ist der Zeitpunkt für ihn passend. Denn im Frühjahr 2019 wird der McDonald’s an den Schlossbergplatz umziehen. «Weil ich etwas kürzertreten wollte, habe ich mich entschieden, die Filiale in Baden abzugeben.» Wer dann der neue Mieter in der Liegenschaft an der Badstrasse sein wird, weiss Di Vito nicht (gegenüber der Redaktion hält sich die Eigetümerin bedeckt).
Weil Enzo Di Vito in der Region wohnt, wird man ihn auch künftig im Badener McDonald’s antreffen – dann aber als Kunde und nicht mehr als Chef.