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Die Bäuerinnenschule ist vollendet. Die traditionelle Bildungsstätte am Kloster Fahr führte zum letzten Mal die Zertifikatsübergabe durch. Die Absolventinnen überraschten ihre Lehrerinnen mit einem speziellen Geschenk.
Es dürfte in der Geschichte der Klosterkirche im Fahr ein einmaliger Moment gewesen sein, als die 28 Absolventinnen der Bäuerinnenschule gestern die La-Ola-Welle zelebrierten. Aber besondere Anlässe müssen auf besondere Art gefeiert werden.
Mit der letzten Zertifikatsübergabe ging eine Ära zu Ende. Die Bäuerinnenschule ist vollendet. Aus der Hand von Priorin Irene und Schwester Beatrice erhielten die jungen Frauen ihre Zertifikate. Damit ist die traditionelle Bildungsstätte 69 Jahre nach ihrer Gründung Geschichte.
Obschon dies für viele Menschen, die die Schule in den letzten Jahren geprägt haben, ein trauriger Tag war, wurde das Ende mit einer fröhlichen Abschlussfeier begangen. So passte denn auch, was Priorin Irene in Anlehnung an das Hermann-Hesse-Zitat «Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne» in ihrer Ansprache sagte:
«Ich meine, auch jeder Abschluss ist von einem Zauber umgeben.» Auch Martin Werlen, Abt der Klöster Einsiedeln und Fahr, würdigte diesen speziellen Moment. «Es zeugt von unglaublicher Grösse, dass man ein Projekt mit einer solchen Würde und Grösse abschliesst», sagte er.
Westen für die Schwestern
Viel zur gelungenen Feier haben die Absolventinnen beigetragen. Sie überraschten diejenigen Schwestern, die bis zuletzt an der Bäuerinnenschule unterrichteten, mit einer Weste als bleibende Erinnerung an den Kurs.
Zudem sammelten sie 500 Franken und spendeten den Betrag für die Sanierungsarbeiten an der Klosteranlage. So hatte Absolventin Melanie Würsch wohl nicht unrecht, als sie bemerkte: «Wir sind der letzte und vielleicht auch der beste Kurs.»
Zu diesem Kurs gehörte auch Ursula Biffiger aus Geroldswil. Die 22-jährige Bäckerin/Konditorin ist die letzte Limmattalerin, welche die Schule besuchte. Eine Schule, in der sie viel gelernt habe.
«Es war unglaublich. Ich kann so viel mitnehmen, obschon ich nicht auf einem Bauernhof zu Hause bin», sagte sie. Vor allem im Garten, aber auch in der Küche habe sie viel gelernt.
Dazu beigetragen haben die Modulverantwortlichen, die Fachreferentinnen, die Expertinnen und die Schwestern. Sie alle wurden ebenfalls herzlich verabschiedet und reich beschenkt.
Als besonderes Geschenk empfand es Priorin Irene, mit dieser letzten Klasse die Ära Bäuerinnenschule zu beenden. «Ihr werdet mir in besonderer Erinnerung bleiben.»