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Nächste Woche eröffnen Tobias Krummenacher und Désirée Sibold «Dory&Du – eatery bar café» in Baden.
Momentan gibt es an der Limmatpromenade kaum Lokale. Das soll sich nun ändern: Tobias Krummenacher und Désirée Sibold eröffnen nächste Woche ihr Lokal «Dory&Du – eatery bar café». Zuerst soll ein sogenanntes «soft opening» stattfinden. «Das ist erst eine kleine Eröffnung. Die richtige folgt noch», sagt Krummenacher. Zusammen mit seiner Freundin und Geschäftspartnerin Sibold führt er bereits die «Café Bar Lockentopf» in Aarau, jetzt folgt auch in Baden ein Lokal. An welchem Tag die «kleine» Eröffnung stattfinden wird, sind sich die beiden noch nicht sicher: «Wir entscheiden das spontan. Wenn alles gut geht, heissen wir die ersten Gäste am Dienstag, 12. November zum Lunch willkommen» Die richtige Eröffnung solle dann vor Weihnachten über die Bühne gehen.
Damit erfolgt sie vier Monate später als geplant. Ursprünglich hätte das Restaurant im Sommer fertig sein sollen: «Wir haben das Baugesuch zur ungünstigsten Zeit, zur Ferienzeit, eingereicht.» Und dann habe es auch noch Einsprachen gegeben. Die unmittelbaren Nachbarn im ruhigen Bäderquartier hätten Bedenken bezüglich der Öffnungszeiten und künftigen Lautstärke auf der Restaurantterrasse geäussert. «Das war verständlich, aber wir haben uns im persönlichen Gespräch gefunden», sagt Sibold. «Die Einwender haben gesehen, dass wir eine unkomplizierte Gastronomie führen und jeder willkommen ist.»
Vor weniger als zwei Jahren haben der 29-Jährige und die 30-Jährige den «Lockentopf» in Aarau eröffnet. Das Lokal laufe gut. «Wir haben schon immer nach Grossem gestrebt und schnell eine weitere Challenge gesucht.» Für diese Herausforderung kam ihnen die Räumlichkeit im Erdgeschoss der «River Residence» gelegen: «Wir wollen den Leuten zeigen, dass Baden mehr bietet als nur die Badstrasse», sagt Sibold. Das Paar selbst kommt aus Hausen bei Brugg. «Wir kennen Baden seit unserer Kindheit und haben uns bei der letzten Badenfahrt in die Stadt verliebt.» Das Bäderquartier sei eine verkannte Ecke. «Das ist ein aufstrebendes Quartier. In spätestens zwei Jahren wird es mit Leben erfüllt sein», ist sich Krummenacher sicher. Bis dahin soll der Bau des nahen Botta-Bades abgeschlossen sein. «Der Anfang wird schwierig, das ist uns klar», sagt Krummenacher. Aber: «Wir haben uns eine Drei-Monate-Frist gesetzt, dann muss der Laden laufen.»
Seit rund einem Monat ist das Lokal bereits im Umbau. Sibold und Krummenacher sind jeden Tag vor Ort und beobachten die Bauarbeiten und packen aktiv mit an. «Wenn wir da sind, fühlen wir uns einfach wohler», sagt Sibold. Bis zur Eröffnung steht noch einiges an. Die Küche und die Bar sind schon fertig. «Aber so richtig wie ein Restaurant wird es sich erst dann anfühlen, wenn die Gäste da sind.» Genauso sei es auch in Aarau gewesen. Trotzdem wird «Dory&Du» ganz anders sein als ihr erstes Lokal. «Unsere Konzepte sind immer den Orten angepasst», sagt Sibold. In Aarau schneidet ihre Schwester den Kunden im Untergeschoss die Haare, während man im Erd- und Obergeschoss essen und trinken kann.
«So etwas wird es hier nicht geben. Das passt unserer Meinung nach nicht ins Bild.» Da das neue Lokal direkt an der Limmat liegt, soll die Speisekarte vermehrt Fisch anbieten. Deshalb auch der Name. «Wir wollten zwingend etwas in Zusammenhang mit Wasser», erklärt Krummenacher. «Dory» war bereits gesetzt, das stammt von «John Dory», dem St. Petersfisch. Dann hiess es: «‹Ich bin für Dory und du?› Und so ist es dann aus einem Scherz entstanden.» Auf die Herausforderung freuen sie sich: «Wir sehen hier grosses Potenzial, auch weil die Küche viel grösser ist und viel mehr Spielraum bietet», sagt Krummenacher.
Das Paar hat jahrelange Erfahrung im Gastro-Gewerbe und die Hotelfachschule in Luzern besucht. Seit mittlerweile zehn Jahren sind die 30-Jährige und der 29-Jährige ein Paar. Sie, mehr die Freestylerin, er, der Disziplinierte. Wie das funktioniert? «Ich habe das Herz auf der Zunge, er ist kontrollierter. Mit dieser ausgewogenen Kombination schaffen wir es, unser Geschäft und auch die Beziehung gut zu managen», sagt Sibold. Die Arbeit sei Priorität, aber trotzdem versuche sie, die Beziehung nicht zu kurz kommen zu lassen. Dabei setze sie auch auf die künftigen Mitarbeiter. In den ersten drei Monaten sollen neun Leute eingestellt werden, davon vier in der Küche und fünf im Service. Alle seien gut ausgebildet, betont Krummenacher. Nina Endrizzi, die mit dem Paar die Ausbildung absolviert hat, wird Geschäftsführerin des Lokals. Wie sie das finanzieren?: «Es ist eine Mischung aus Erspartem, dem Gewinn des anderen Lokals und eines familiären Darlehens», sagt Krummenacher.
Von Dienstag bis Sonntag wird das Lokal geöffnet sein. «Wir haben internationales, gesundes Essen mit einem asiatischen Touch», sagt Krummenacher. Ab nächster Woche können sich die Gäste davon selbst überzeugen, denn dann sind die Türen geöffnet. An Weihnachten geht es für das Paar aber erst einmal in die Ferien. «Nach zwei harten Jahren haben wir das verdient.» Was sie dann machen? «Schlafen», sind sie sich einig.