Nach drei Monaten Winterpause startet das Museum in der Villa Langmatt mit der Sammlung an international bekannten Impressionisten in eine neue Saison. Bis die Goldfische zurück in den Springbrunnen können, dauert es jedoch noch ein wenig.
Noch blüht es nicht im Park der Villa Langmatt. Drinnen aber steht eine Vase voller Tulpen auf dem Schreibtisch, an dem John Brown gearbeitet hatte. Bunte Sträusse und blühende Topfpflanzen zieren die Tische in allen Räumen: Hausverwalterin Stephanie Engel sorgt mit Begeisterung dafür, dass das Heim von BBC-Mitbegründer Sidney Brown nach wie vor belebt wirkt. Vor allem aber ist die Villa Langmatt mit der grandiosen Sammlung von Impressionisten ein international bedeutendes Kunstmuseum.
Seit Samstag ist die Villa wachgeküsst aus dem dreimonatigen Dornröschenschlaf, der – genau betrachtet – keiner war. «Als der letzte lebende Sohn der Browns, John, 1987 starb, vermachte er die Villa der Stadt Baden – mit der Auflage, dass sie jeden Winter gründlich gereinigt und wo nötig repariert wird», schildert Monika Mascus. Seit zwei Jahren ist die gebürtige Hessin Sammlungskuratorin des Museums und als solche unter anderem für das Gebäude zuständig. «Stephanie Engel, ihr Partner Andrés Morya und weitere Angestellte haben auch diesen Winter in einem Aufwasch Frühlings- und Herbstputz gemacht. Sämtliche Teppiche wurden in die Reinigung gebracht und gewisse Möbel zum Antikschreiner», so Mascus.
Noch nicht fertig sind die Renovations-Arbeiten am Springbrunnen. «Die Goldfische schwimmen momentan in einem Aquarium.» Bis zur Picknick-Saison sollten sie sich aber wieder im sprudelnden Brunnenwasser tummeln können. Apropos: Die Picknick-Körbe, die Stephanie Engel zusammenstellt und die im Park genossen werden können, sind ein Renner. Auch ist der Park ein äusserst begehrtes Objekt von Hochzeitsgesellschaften: «Wer dieses Jahr an einem Samstag heiraten und bei uns feiern möchte, muss sich beeilen – wir haben bereits viele Anmeldungen erhalten.»
Hunde sind willkommen
Auch Mascus hatte, wie jeden Winter, viel zu tun: «Wenn das Jahresprogramm zusammengestellt ist, müssen Referenten kontaktiert und Reisen für Kunstwerke organisiert werden», berichtet Mascus lächelnd – und stolz: «Im April fliegen zwei unserer Stillleben von Paul Cézanne an eine grosse Ausstellung nach Philadelphia. Die Amerikaner wollten sie unbedingt haben.» Im Gegenzug werden die Badener ein Werk von Alfred Sisley bewundern können, das noch nie zuvor in der Schweiz zu sehen war: «Environs de Louveciennes». «Es ist im Besitz eines in Köln lebenden Schweizers und war bisher leihweise nur im Wallraf-Richartz-Museum in Köln ausgestellt.»
Am 3. Mai startet im Museum die Sonderausstellung «Salon distingué – Hausrat in guter Gesellschaft. Zeitgenössische Kunst im Dialog mit dem Interieur der Langmatt». Führungen, Workshops , Lesungen, Konzerte – das Museum bietet nebst Kunst und Wohnkultur auch ein vielseitiges Programm. «Etwas ganz Besonderes findet am 30./31. August unter dem Titel ‹Upperdogs› statt.» Da wird der Park auch für Hunde mit ihren Zweibeinern geöffnet. Unter Anleitung einer Hundetrainerin finden spielerische Aktivitäten statt. «Die Idee kommt nicht von ungefähr. Zu Lebzeiten der Browns hatten stets Hunde zur Langmatt gehört. Jenny Brown züchtete sogar selber Foxterriers.»