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Hans Ulrich Reber ist als parteiloser in den Gemeinderat gewählt worden. Er rangiert sogar von Karin Funk (FDP), mit der die FDP ihr ehemaliges Mitglied aus dem Gemeinderat drängen wollte. Reber rechnet sich jetzt bessere Chancen aus.
«Unsere erstes Ziel haben wir erreicht, Nico Kunz und Karin Funk wurden am Wochenende in den Gemeinderat gewählt», sagt FDP-Präsident Consuelo Senn. Ob die Partei am zweiten Ziel, mit Karin Funk den Gemeindeammannsitz zu erobern, fest hält, kann er noch nicht sagen: «Wir müssen das Ergebnis nun genau analysieren und werden dann entscheiden.» Funk, die vor vier Jahren noch als Beste in den Gemeinderat gewählt worden war, wurde von den Stimmenden am Wochenende auf den letzten verwiesen (az 26.8.). Für Barbara Funk ganz klar: «Ein nicht gerade berauschendes Ergebnis.» Sie liegt noch hinter Gemeindeammann Hans Ulrich Reber (parteilos), den sie mit ihrer Ammannkandidatur herausfordert. Auf die Spitzenplätze wählten die Würenloserinnen und Würenloser Anton Möckel (parteilos), Lukas Wopmann (BDP) und Nico Kunz (FDP).
Senn geht davon aus, dass die FDP in etwa zwei Wochen ihren Entscheid bekannt geben wird. «Momentan halten wir aber an unserer bisherigen Aussage fest, dass wir mit Karin Funk den Gemeindeammannsitz anstreben», sagt Senn. Funk ergänzt: «Wir müssen in der Partei genau diskutieren, ob ich als Gemeindeammann antreten werde.» Ihr Abschneiden führt sie auf die Umstände ihrer Kandidatur zurück: «Die Leute haben anscheinend nicht goutiert, dass ich nochmals angetreten bin.» Sie hatte Ende 2012 mitgeteilt, dass sie auf eine erneute Kandidatur verzichte und war im Frühjahr doch nominiert worden.
Gemeindeammann Hans Ulrich Reber (parteilos) wird am 3. November auf jeden Fall wieder als Gemeindeammann kandidieren. «Aufgrund des Wahlergebnisses habe ich gute Aussichten, wieder als Ammann gewählt zu werden», sagt er. Reber hatte bereits im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass er für eine weitere Amtszeit als Gemeindeammann kandidieren werde. Damals war er noch Mitglied der FDP gewesen.
Im Frühjahr, als die Partei Karin Funk als Gemeindeammann nominierte, war Reber aus der FDP ausgetreten. Im Rahmen des Gemeinderatswahlkampfes war er nur von der SVP und Privatpersonen unterstützt worden. Gerade dies ist für Reber ein Beweis dafür, dass er von breiten Bevölkerungsteilen getragen wird.
«Wir werden voraussichtlich Hans Ulrich Reber als Gemeindeammannakandidat unterstüzten», sagt SVP-Präsident Thomas Zollinger. Er bedauert den Verlust des Sitzes von Johannes Gabi, stellt aber fest: «Das politische Gefüge im Gemeinderat hat sich nicht stark verändert.» Die SVP hat nicht nur den Sitz von Gabi verloren sondern auch denjenigen des nicht mehr angetretenen Ernst Moser. Alle Gewählten seien persönlich gute Leute, stellt Zollinger fest und schränkt zugleich ein: «Die fachliche Kompetenz von Johannes Gabi wird jedoch etwas fehlen.» Die Partei beabsichtigt bei den Gesamterneuerungswahlen in vier Jahren wieder mit einem eigenen Kandidaten anzutreten: «Wir müssen nun längerfristig einen Kandidaten aufbauen.»
«Eventuell werden wir künftig eine noch konsequentere Oppositionspolitik betreiben als bisher», sagt Siegfried Zihlmann, Präsident der CVP Würenlos. Der Partei war es, wie vor 4 Jahren, nicht gelungen, einen Sitz im Gemeinderat zu erobern. Die Ursache für ihn ist klar: «Wir haben Markus Knittel zu spät nominiert.» Wie stark die Oppositionspolitik sein werde, hänge von der Politik des neuen Gemeinderates ab. Zihlmann will sich nun stark um die Suche nach einer Kandidatin oder eines Kandidaten für die Wahlen 2017 kümmern. «Wir haben zwar gute Leute, aber die haben aus beruflichen und familiären Gründen zu wenig Zeit für ein Gemeinderatsamt.» Zu der Wahl von Gemeindeammann und Vizeamman sagt Zihlmann: «Die CVP hat noch nicht entschieden.» Die Partei beabsichtigt, die Bewerber zu einem Gespräch einzuladen. Einem Parteientscheid greift er mit den Worten vor: «Funk hat das Rüstzeug als Gemeindeammann.»
Am 3. November muss die Gemeinde auch einen Vizeammann wählen. Der bisherige Vizeammann Johannes Gabi, der nochmals antreten wollte, wurde nicht mehr in den Gemeinderat gewählt. Sein Interesse am Amt hat Gemeinderat Anton Möckel bekannt gegeben. Die Anmeldefrist für beide Spitzenpositionen im Gemeinderat läuft am 20. September ab.