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Nach fünf Jahren läuft der Mietvertrag des Royal-Teams aus. Doch bevor der Betriebsverein in Rente geht, wird im und um das Badener Kulturlokal zwei Tage lang gefeiert.
«Jetzt geht es mit Vollgas zu Ende, das wird unser letztes grosses Feuerwerk», sagt Fränzi Biedermann, Programmleiterin des Betriebs- und Trägervereins Royal. Nach fünf Jahren feiert der heute sechsköpfige Betriebsverein des Royals seine letzte grosse Sause. Diesen Freitag und Samstag steigt das «Grande Finale» im Kulturlokal.
Zwei Tage lang wird im und rund ums Lokal gefeiert, bevor das Team in Rente geht. «Unser Mietvertrag endet diese Saison offiziell», sagt Biedermann. Doch die Tore des Kulturlokals schliessen damit noch nicht für immer: Nach der Sommerpause übernimmt ein neuer Betriebsverein bis Sommer 2017 die Führung im Royal. Was danach aus dem ehemaligen Kinosaal wird, ist noch ungewiss (az vom 26.1).
Die Vorfreude auf die letzte Feier ist gross, von Konzerten über Kino bis hin zu Siebdruck kommen Gross und Klein auf ihre Kosten. Ein Hauch von Wehmut schwingt aber mit. «Wir geben unser Baby ab», sagt Vereinspräsident Marc Angst. Wie sich das Royal als Kulturlokal unter ihrer Leitung entwickelt hat, sei eine Erfolgsstory.
«Das Lokal ist nicht nur bei Gästen sehr beliebt, auch internationale Künstler lieben die Lokalität. Royalfans haben sogar eine Homepage «Polaroyal» kreiert», sagt Angst. Dabei handelt es sich um eine Art Poesiealbum des Kulturlokals, wo Besucher und Künstler Fotos und Gedanken veröffentlichen können.
Neuer Verein trägt Erbe weiter
Ganz im Sinne des Teams hat sich das Royal zu einer Experimentierplattform entwickelt und bietet eine vielfältige Alternative zum bestehenden Kulturangebot der Stadt. Dabei ist das Royal mit seinem breit gefächerten Veranstaltungsprogramm bisher auf eine positive Resonanz in der Bevölkerung gestossen.
So habe das Kulturlokal keine Stammgäste, sagt Fränzi Biedermann, sondern vielmehr ein veranstaltungsspezifisches Publikum. Nicht nur junge Menschen finden ihren Weg ins Royal, sondern auch manch ein Rentner schaut gerne im ehemaligen Kino vorbei. «Immer wieder sieht man Jung und Alt zusammen tanzen, Berührungsängste gibt es im Royal kaum.» Auch die zentrale Lage sei dem Lokal immer zugutegekommen.
Ob es nicht schwer sei, das Royal nun in neue Hände zu übergeben? «Doch schon, wir werden sicher alle heulen am Abschlussfest», sagt Biedermann. Aber das alte Team habe sich vor einem Jahr entschieden und sei bereit, das beliebte Kulturlokal abzugeben. «Ich freue mich eigentlich darauf, nur als Gast vorbei zuschauen», sagt Andi Hofmann, der zuständig für visuelle Inhalte ist.
Auch habe man endlich Zeit für eigene Projekte. «Unsere Energiebilanz ist langsam etwas tief», sagt Biedermann und lacht. Sie arbeitet momentan 100 Prozent für das Royal, obwohl es sich nur um eine subventionierte 40-Prozent-Stelle handelt. Ebenfalls angestellt ist eine Wirtin, alle anderen arbeiten ehrenamtlich mit. Das Schöne daran sei, dass sie stets ihre eigenen Ideen verwirklichen konnten, so Biedermann.
«In unseren Veranstaltungen hat man sicher unser Team dahinter gespürt, das macht auch den Charme des Royals aus», sagt Andi Hofmann. Der neue Betriebsverein werde sicherlich einiges beibehalten, «aber neue Leute bringen frische Ideen und das ist gut so», fügt er an.