Der Gemeindeammann Adrian Schoop äussert sich zum Rücktritt von Priska Meier und spricht über die Rolle des Gemeinderats.
Die linken Parteien werden in Turgi ab Mitte Jahr nicht mehr im Gemeinderat vertreten sein: Priska Meier von der Interessengemeinschaft erklärte ihren Rücktritt, die Ersatzwahl findet am 10. Juni statt. Ihr Abgang wird von leisen Misstönen begleitet. Meier selber will sich nicht öffentlich äussern, ihre Partei schrieb aber in einer Mitteilung an die Medien: «Nicht nur die grosse Belastung ihrer Ressorts Bildung, Kultur, Gesundheit und Soziales wurden Priska Meier zum Verhängnis, sondern auch die mangelnde Unterstützung innerhalb des Gemeinderates.»
Der Turgemer Gemeinderat verzichtete darauf, eine gemeinsame Stellungnahme abzugeben. Gemeindeammann Adrian Schoop von der bürgerlichen Vereinigung Turgi (BVT) aber sagt: «Ich bin der Meinung, dass wir im Gemeinderat konstruktiv und lösungsorientiert zusammenarbeiten, und dass die Parteigrenzen kaum spürbar sind, denn die Sachpolitik steht im Vordergrund.» Auch die Vertreter der bürgerlichen Vereinigung seien nicht immer derselben Meinung, das habe sich beispielsweise diese Woche an einer Abstimmung im Gemeinderat wieder gezeigt. «Ich hätte es begrüsst, wenn die Interessengemeinschaft einen Kandidaten oder eine Kandidatin für die Ersatzwahl gestellt hätte», sagt Gemeindeammann Schoop weiter. «Doch der Gruppierung gelingt es offenbar nicht, Nachwuchs zu rekrutieren.» Er hoffe, das ändere sich im Hinblick auf die nächsten Gesamterneuerungswahlen.
Im Schreiben der Interessengemeinschaft an die Medien wurde auch Guido Bertozzi (Grüne) erwähnt. Er verpasste bei den Gesamterneuerungswahlen im letzten Herbst den Einzug in den Gemeinderat. Unter den derzeitigen Voraussetzungen, hiess es in der Mitteilung, verzichte auch er auf eine Kandidatur. Bertozzi sagt auf Nachfrage, leider seien seine Beweggründe in der Mitteilung nicht voll berücksichtigt worden. «Hauptgrund dafür, dass ich nicht zur Ersatzwahl antrete, ist die Kandidatur von Romina Suppa von der bürgerlichen Vereinigung. Dass wieder eine Frau kandidiert, begrüsse ich sehr, und ich möchte Romina Suppa nicht im Wege stehen», sagt der Grünen-Politiker. Sie vertrete zwar nicht alle seine Ideen und Werte, sei aber dennoch wählbar, weil sie die Voraussetzungen für dieses Amt mitbringe. Die unausgewogenen Verhältnisse im Gemeinderat mit künftig fünf bürgerlichen Vertretern störten ihn jedoch sehr. «Unter geeigneten Bedingungen kann ich mir deshalb eine Kandidatur zu einem späteren Zeitpunkt nach wie vor vorstellen.»