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Des Startschuss für das «Tägi» ist gefallen: Das Sport- und Erholungszentrum Tägerhard wird seit Donnerstag saniert. Rund 60 Personen waren beim Spatenstich dabei.
Der Donnerstag war für die Gemeinde Wettingen ein bedeutender Tag. Am Nachmittag fiel der Startschuss für die Sanierungs- und Umbauarbeiten des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard. Das Stimmvolk hiess dafür Ende November 2016 einen 46,5-Millionen-Franken-Kredit gut.
Das Sanierungs- und Umbauprojekt, das nun realisiert wird, ist das zweite, das die Gemeinde ausgearbeitet hat: 2012 lehnte das Stimmvolk einen Planungskredit für ein 84 Mio. Franken teures «Tägi» ab. «Zu gross» und «zu teuer» lautete damals das Urteil.
Das Projekt wurde in der Folge überarbeitet und redimensioniert. Unter anderem wurde die Idee einer Eishalle und eines Warmwasserbeckens im Aussenbereich verworfen. 2014 genehmigten der Einwohnerrat und die Stimmbürger den Projektierungskredit für ein abgespecktes «Tägi».
2016 sagte schliesslich erst der Einwohnerrat, dann das Volk Ja zum 46,5-Millionen-Franken-Kredit. Dabei haben 73 Prozent der Stimmbevölkerung dem Begehren zugestimmt, wobei die Stimmbeteiligung bei 49 Prozent lag.
Rund 60 Vertreter aus Wettingen und der Region, darunter zehn Gemeindeammänner, Gemeinderäte, Mitglieder der Verwaltung, der Schulpflege, des kantonalen Departements für Bildung, Kultur und Sport sowie «Tägi»-Mitarbeiter wohnten dem Spatenstich bei.
«Wir haben einen zwölf Jahre langen Planungsprozess hinter uns», sagte Gemeindeammann Roland Kuster (CVP). «Mit dem Spatenstich haben wir nun den ersten Höhepunkt erreicht.» Für die Sportstadt Wettingen sei dies ein besonderes Ereignis – ja gar ein Meilenstein, sagte Kuster.
Das «Tägi» sei eine Investition in die Zukunft, ein Leuchtturmprojekt in der Region, so wie es auch das Kurtheater Baden sei, das man erhalten wolle. Die Stätte trage zur Lebensqualität und Standortattraktivität in Wettingen und der Region bei. «Wir möchten dem Weitblick, den man in den 1960er-Jahren bei der Planung und Erstellung gehabt hat, nun wieder neuen Schub verleihen», sagte Kuster.
Das «Tägi» wurde 1974 offiziell eingeweiht und 1992 durch eine Spiel- und Sporthalle ergänzt. Rund 400'000 Besucher zieht die Stätte pro Jahr an. Saniert werden muss das «Tägi», weil es in technischer Hinsicht das Ende der Betriebsdauer erreicht hat. Insbesondere muss die Gebäudetechnik erneuert werden.
«Mit der Sanierung wird die Lebens- und Nutzungsdauer der Anlage für die nächsten Jahrzehnte wieder sichergestellt», sagte Kuster. Dabei betonte der Gemeindeammann, dass es sich beim Projekt nicht um ein Facelifting handelt: «Wir wollen die Chance nutzen und mit der Sanierung und dem Umbau einen Mehrwert schaffen. Die künftigen Besucher sollen sich im neuen ‹Tägi› wohlfühlen.»
Die gemeindeeigene Tägi AG, die am 1. Januar ihren Betrieb aufgenommen hat, werde versuchen, allen Ansprüchen, die an das Sport- und Erholungszentrum gestellt würden, gerecht zu werden. «Wir freuen uns auf die Eröffnung in zwei Jahren», sagte Kuster und bedankte sich bei allen, die das Projekt ermöglicht haben. Nach seiner Ansprache stieg der Gemeindeammann in den Bagger und brach symbolisch einen Teil der Tribüne des Eisfelds ab.
Das Herzstück des neuen «Tägi» wird der Eingangsbereich sein. Durch diesen erreichen die Besucherinnen und Besucher künftig alle Anlagen: Bäder, Bistro, Eisfelder, Fitness und Tägisaal. Weiter erhält eines der beiden Eisfelder ein Dach mit Tribüne. Im Hallenbad gibt es ein neues Kinderplanschbecken, die Sauna wird aufgewertet. Das heutige Restaurant mit Grossküche wird zugunsten eines neuen Gastrobereichs im Erdgeschoss umgenutzt. Zudem wird der Vorplatz neu gestaltet und das Personalhaus abgerissen.
Das Sport- und Erholungszentrum wird der Öffentlichkeit während des Umbaus beschränkt zur Verfügung stehen. So bleiben die Eisfelder und das Hallenbad geschlossen, die Minigolfanlage hingegen ist offen. Auch Saalanlässe in grösserem Stil in der Spiel- und Sporthalle sind weiterhin möglich. Zudem steht auch einem Besuch im Gartenbad nichts im Wege: Im Schwimmbad wird es eine minimale Infrastruktur mit WC-Anlagen, Umkleidemöglichkeiten und Kiosk geben, wobei das Wasser aber nicht geheizt ist.
Und so sieht der Zeitplan für die Sanierung des «Tägi» aus: Am 2. Mai soll mit dem Rückbau des Personalhauses begonnen werden, am 4. Juni erfolgt der Startschuss für die Gesamtsanierung des Hauptgebäudes. Ende November 2019 sollen dann als Erstes die beiden Eisfelder in Betrieb gehen, einen Monat später das Foyer, das Bistro, die Sauna, der Tägisaal und das Office. Am 27. März 2020 ist geplant, dass das Hallenbad wiedergeöffnet wird. Dieses bleibt nun noch bis Ende April offen.