Das Konzerttheater «Im Orchester graben» vereint gekonnt Kabarett und Musik. Ursus und Nadeschkin spielten zusammen mit dem Sinfonieorchester Camerata Schweiz Sie funkten den Musikern immer wieder dazwischen und mussten zurechtgewiesen werden.
Schwungvoll gleiten die Bögen über die Saiten der Streichinstrumente, während die Bläser noch einmal erklingen – plötzlich ein helles Kinderlachen aus dem Publikum. An diesem Samstagabend zieht es nicht nur Klassikfans ins Kurtheater.
Statt eines normalen Konzertabends erwartet die Zuhörer eine herrliche Mischung aus Komik und Klassik. Das bekannte Komiker-Duo Ursus und Nadeschkin verwandelt zusammen mit dem Sinfonieorchester Camerata Schweiz im Konzerttheater «Im Orchester graben» die Bühne in ein Tummelfeld der witzigen Experimente.
«Tätätätaa» – diese Tonfolge aus Beethovens fünfter Symphonie ist jedem Kind bekannt. Es ist auch das Leitmotiv des Abends und wird zum Spielball der beiden lebhaften «Botschafter der Musik». Mit Witz und Charme graben die Kabarettisten Ursus und Nadeschkin das Feld der Klassik tüchtig um.
Eine besondere Leistung erbringt dabei Dirigentin Graziella Contratto. Gekonnt wechselt sie von konzentriertem Dirigieren zur humorvollen Konversation mit den Komikern. Dabei weist Contratto in einem theatralischen Zusammenspiel die beiden Komiker mit witziger Strenge immer wieder in ihre Schranken. Auch das Orchester beweist musisches Talent auf hohem Niveau. Gekonnt hüpfen die Musiker vom Forellenquintett zu Peter und der Wolf, während dazwischen immer wieder Teile von Beethovens Symphonie eingebaut werden.
Zu allem Unfug nach Noten bereit, lässt sich das Symphonieorchester auf das Spiel zwischen Komik und Klassik ein. Mit Wortwitzen bringen die Künstler das Publikum bis zum Schluss zum Lachen. Ab und an regt das Programm aber auch zum Nachdenken an. Schliesslich trägt Clownerie immer auch Nachdenklichkeit in sich. So sagt Nadeschkin: «Dur ist, was man will im Leben, und Moll ist, was man kriegt.»
Das unkonventionelle Zusammenspiel zwischen Kabarett und klassischer Musik trägt viel Potenzial in sich. So hören sich auch einmal Klassikmuffel die Melodien der alten Meister an. Deshalb füllt das Stück auch in der vierten Staffel den Theatersaal des Kurtheaters.