Killwangen
Nein an Gemeindeversammlung: Pétanque-Anlage bleibt vorerst ein Traum

Die Gemeindeversammlung hat die geplante Sportanlage «Silber» zurück auf Feld eins geschickt.

Sabina Galbiati
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Für den Verein Pétanque Freunde Killwangen ist am Mittwochabend an der Gemeindeversammlung ein Traum geplatzt. Zur Debatte stand die Kreditbewilligung für eine Pétanque-Anlage mit acht Bahnen. Angekündigt wurde das Projekt auch als «Begegnungsort ‹Silber›».

Kostenpunkt: knapp 147 000 Franken. Davon hätte der Swisslos-Sportfonds Aargau 55 000 Franken übernommen. Die Anlage hätte auf dem gemeindeeigenen Ackerland bei der Schulanlage Zelgli erstellt werden sollen. Die Idee: Der geplante Kiesplatz soll für alle nutzbar sein im Sinne eines generationenübergreifenden Projekts.

Die weiteren Traktanden: Stimmbevölkerung genehmigte alle Anträge

Von 1171 Stimmberechtigten waren 118 anwesend. Damit wurde das Quorum von 232 nicht erreicht. Für die Beschlüsse gilt das fakultative Referendum. Das Budget 2017 mit einem Plus von 28 440 Franken und einem gleichbleibenden Steuerfuss von 105 Prozent wurde einstimmig angenommen.

Die Kreditabrechnung für den Aus- und Umbau der ARA Killwangen-Spreitenbach-Würenlos wurde mit grosser Mehrheit genehmigt. Der Sozialdienst wird neu mit einem 20-Prozent-Pensum gemeindeintern geführt.

Die Anwesenden stimmten dem Antrag mit grosser Mehrheit zu. Weiter stimmten die Anwesenden mit grosser Mehrheit den Anträgen zu, Bergdietikon in die Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal und in den regionalen Bevölkerungsschutz Wettingen-Limmattal aufzunehmen. Die Gemeinden Wettingen, Spreitenbach und Neuenhof haben bereits zugestimmt. Es fehlt noch Würenlos. (Gal)

Die acht Bahnen sind durch Spannseile, die sich leicht entfernen lassen, abgetrennt. Somit hätte der Platz der Allgemeinheit für andere Aktivitäten zur Verfügung gestanden. Allerdings stand in der Vorlage eben auch: «Die primäre Nutzung der Anlage obliegt dem Pétanque-Verein. In Abstimmung mit dem Verein kann die Infrastruktur über die Gemeinde durch Dritte genutzt werden.» Im Vorfeld der Wintergmeind wurden bereits kritische Stimmen laut (az vom 24. 11.).

Am Mittwochabend stellte der zuständige Gemeinderat Patrick Bellini (CVP) das Projekt vor und versuchte, dieses den Anwesenden schmackhaft zu machen. «Es soll ein Treffpunkt für alle werden.

Die Anlage soll mit dem neuen Spielplatz, dem Sportplatz, der Schulanlage und einer möglichen Doppelturnhalle eine Gesamtheit bilden.» Man wolle Killwangen mit einem vielfältigen Angebot attraktiver machen. Doch die SVP-Ortspartei stellte einen Rückweisungsantrag.

Nach einer intensiven, teilweisen hitzigen Diskussion stimmten die 118 Anwesenden mit 55 Ja- zu 46 Nein-Stimmen dem SVP-Antrag zu. Man sei nicht gegen den Verein oder die Anlage. Doch unter anderem seien die Kosten, die für die Gemeinde anfallen, zu hoch.

Zudem müsse das Nutzungsrecht bei der Gemeinde liegen. Die Anwesenden mochten nicht recht daran glauben, dass der Pétanque-Verein das Feld für andere räumt. «Das Projekt ist für ein paar wenige Benutzer zu sehr aufgebauscht», monierte ein Votant.

Unklare Besitzverhältnisse

Weiter stand die Befürchtung im Raum, dass es bei den Besitzverhältnissen zu Konflikten kommen könnte. Der Grund: Der Verein hätte sich mit rund 16 000 Franken an der Anlage beteiligt und zusätzlich Containeranlagen für 26 000 Franken erstellt. Die Gemeinde hätte den Restbetrag finanziert und das Land zur Verfügung gestellt.

Eine Votantin erntete Applaus, als sie ihre Sorge kundtat, dass die Anlage viel zu gross und für andere Festivitäten auf der Wiese kein Platz mehr sei. Denn auf besagtem Land soll möglicherweise auch eine Doppelturnhalle realisiert werden.

Trotz den Ausführungen von Patrick Bellini zeichnete sich ab, dass das «generationenübergreifende Projekt» in den Augen der Anwesenden nicht mehrheitsfähig ist. Unschön: Das Votum des Vereins selber ging bei der Diskussion unter, was der Verein am Ende der Versammlung auch monierte.

Aber Gemeindeammann Werner Scherer (SVP) versicherte, da es um den Rückweisungsantrag ging und nicht um den Antrag des Gemeinderats, sei alles rechtens abgelaufen. Nun soll das Projekt überarbeitet und der Gemeinde erneut zur Abstimmung vorgelegt werden.

Spielplatz wird saniert

Ein glücklicheres Händchen bewies Gemeinderat Bellini beim Spielplatz-Projekt auf dem Schulareal Zelgli. Dieser soll für 107 000 Franken saniert und aufgewertet werden. Zwar gab es auch hier kritische Fragen aus den Reihen der Anwesenden, doch am Ende stimmte eine grosse Mehrheit für die Sanierung des Spielplatzes. Ein Votant regte an, man solle auch etwas für die ganz kleinen Kinder machen. Denn es sei für Eltern mit zwei- und dreijährigen Kindern schwierig, einen geeigneten Spielplatz zu finden.