Baden
Neue Kinderkrippe für Pendler-Eltern im Gstühl-Center

Im Juli eröffnet im Badener Gstühl-Center die Kindertagesstätte «Ise Bähnli». Hier sollen Kinder speziell gefördert werden.

Sabina Galbiati
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Bald gibt es im Gstühl-Center eine Kinderkrippe.

Bald gibt es im Gstühl-Center eine Kinderkrippe.

Alex Spichale

Eltern, die mit dem öffentlichen Verkehr pendeln, haben einen schweren Stand, wenn sie in der Nähe des Badener Bahnhofs einen Krippenplatz für ihr Kind suchen. Denn in unmittelbarer Nähe gibt es kaum Kindertagesstätten – bis jetzt. Am 1. Juli eröffnet Barbara Bochsler im Badener Gstühl-Center beim Bahnhof die neue Kita «Ise Bähnli». «Die Nähe zum Bahnhof ist ein grosses Bedürfnis der pendelnden Eltern. Nun haben wir im Gstühl-Center endlich die passenden Räumlichkeiten gefunden», sagt Bochsler. Das «Ise Bähnli» wird für 20 Kleinkinder ab drei Monaten bis zum Kindergarteneintritt Platz bieten.

Nebst der Kita «Hoi Börzel» im Kappelerhof und dem «Hoi Gömper» beim Falkengebäude an der Mellingerstrasse ist es Bochslers dritte Kinderkrippe. «Mit dem Namen ‹Ise Bähnli› spielen wir auf die Nähe zum Bahnhof an», sagt sie und fügt mit einem Schmunzeln an: Der Wirt vom Restaurant Isebähnli beim Schlossbergplatz habe nichts gegen die Verwendung des Namens.

Barbara Bochsler Inhaberin und Geschäftsführerin Kinderkrippe «Ise Bähnli»

Barbara Bochsler Inhaberin und Geschäftsführerin Kinderkrippe «Ise Bähnli»

Webcam ist eine Option

Weil in Baden die Nachfrage nach Krippenplätzen mehr oder weniger gedeckt sei, müsse man inzwischen innovativ und serviceorientiert sein, sagt Bochsler. Als Krippeninhaberin sorgte sie erst im März für Gesprächsstoff, weil sie auf Wunsch einiger Eltern in einem kleinen Teilbereich ihrer beiden Kitas «Hoi Gömper» und «Hoi Börzel» Webcams laufen lässt (die az berichtete). Mit einem Passwort können die Eltern ihre Sprösslinge online sehen. Ob auch in der neuen Kita «Ise Bähnli» gefilmt werden wird, kann Bochsler noch nicht sagen. Dies hänge unter anderem davon ab, ob die Eltern dies wünschten.

Fest steht jedoch, dass im «Ise Bähnli» zwei Gruppen à zehn Kindern betreut werden. Eine der beiden Gruppen ist ausschliesslich für Kinder zwischen zwei und vier Jahren. «Diese Kinder werden wir individuell fördern und auf den Kindergarten vorbereiten», sagt Bochsler. Daher sei es eine Art Vor-Kindergarten. «Das ist allerdings kein geschützter oder anerkannter Begriff. Jedoch passt die Bezeichnung zu der Idee», erklärt Bochsler, die selbst Kindergärtnerin ist. «Wir wollen den Kindern nicht Rechnen und Schreiben beibringen, sondern ihre eigenen Interessen und ihre Kreativität fördern.» Daher werde die Gruppe bewusst nur aus 10 statt 15 Kinder bestehen. «So haben die betreuenden Personen mehr Zeit für jedes einzelne Kind.»

Und wie soll die individuelle Förderung der Interessen aussehen? Bochsler macht ein Beispiel: «Wenn ein Kind sich für Baustellen wie am Schulhausplatz interessiert, soll es die Möglichkeit haben, selber etwas aus Zement und Backsteinen herzustellen und nicht nur einen Zementmischer auf einem Bild zu sehen bekommen.» Weiter würden die Kinder helfen, ihr Znüni und Zvieri zuzubereiten und so den Umgang mit Lebensmitteln lernen. «Auch für Kinder, die noch nicht gut Deutsch sprechen und mehr Hilfe brauchen, bleibt mehr Zeit in einer kleineren Gruppe», ergänzt Bochsler.

Dass die neue Kita keinen Spielplatz oder Garten hat, sieht Bochsler nicht als Nachteil. «Im Gegenteil: Wir gehen jeden Tag mit den Kindern ins Freie, sei es in den Wald, in einen Park oder auf einen Spielplatz.» Zudem würden die Kinder dadurch lernen, sich im Stadtverkehr richtig zu verhalten. «Das ist viel spannender, als wenn sie jeden Tag auf dem gleichen Spielplatz vor dem Haus spielen.»

Obwohl das Betreuungspersonal dank der kleineren Gruppe pro Kind mehr Zeit investieren kann, müssen die Eltern dafür nicht tiefer ins Portemonnaie greifen. Wir haben die normalen Tarife und sind beim Krippenpool Baden angeschlossen, der Krippenplätze subventioniert.»

Bochsler ist zuversichtlich, dass ihr Konzept bei den Eltern gut ankommt und der Standort gefragt ist: «Wir haben bereits die Hälfte der Plätze vergeben.»