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DIe Wettingerin Andrea Kleger hat eine Petition lanciert, in der sie den Einsatz von Smartvote in der Gemeinde ins Spiel bringt. Für die Gemeinde wäre dies nicht gratis zu haben. Baden hat bei der letzten Wahl des Einwohnerrats und Stadtrats vor vier Jahren schon auf das Tool gesetzt.
Wen soll man in den Gemeinde- und in den Einwohnerrat wählen? Vor dieser Frage stehen die Wettinger Stimmberechtigten im nächsten Herbst wieder. «Es ist aber nicht einfach, zu verstehen, für was die einzelnen Personen und Parteien stehen», findet Andrea Kleger*, die für die GLP an den letzten Grossratswahlen kandidierte. «Oft sind die Wahlplakate wenig aussagekräftig und die Informationsbeschaffung über Podien oder Tageszeitungen ist sehr zeitaufwendig.»
Die Politikerin will hier für Abhilfe sorgen. Sie hat eine Petition auf der Onlineplattform petitio.ch lanciert. Ihre Forderung: Wettingen setzt für die Einwohnerratswahlen 2021 ein Onlinetool von Smartvote ein. Mit diesem lasse sich schnell herausfinden, welche Kandidierenden zu einem passen, so Andrea Kleger.
Bei Smartvote füllen Kandidierende online einen Katalog von Fragen aus, der wichtige Themen aufgreift. Die Resultate werden grafisch mit sogenannten Spidern dargestellt. Damit können die unterschiedlichen Positionen visualisiert werden. Wählerinnen und Wähler können dieselben Fragen beantworten. Eine Auswertung zeigt ihnen an, welche Politikerinnen und Politiker respektive deren Positionen ihnen am nächsten kommen – oder eben nicht. Der Fragenkatalog wird auf die Art der Wahl angepasst. Bei kommunalen Wahlen beinhaltet er zirka 45 bis 50 Fragen. «Es sind vor allem lokale und kantonale sowie vereinzelt eidgenössische Themen», sagt Carin Hunziker von Smartvote.
Ursprünglich hat Smartvote das Onlinetool für die Nationalratswahlen entwickelt. Doch schon seit einigen Jahren setzen es Gemeinden auch auf kommunaler Ebene ein, so auch die Städte Baden und Aarau bei den Wahlen im Jahr 2017.
Gratis sind die Dienste von Smartvote allerdings nicht zu haben. Die Basislösung für Wettingen würde 7000 bis 9000 Franken kosten, schreibt Andrea Kleber im Petitionstext. Smartvote hat Wettingen wie auch andere Gemeinden in der Region bereits angeschrieben und ein Angebot offeriert, wie Carin Hunziker bestätigt. Für Andrea Kleger wäre das aber «sicher gut investiertes Geld, wenn man sich vor Augen hält, dass eine fundierte Meinungsbildung viel schneller und einfacher möglich ist». Ausserdem könnten mit Smartvote jüngere und digital affine Wählerinnen und Wähler abgeholt werden, gibt sie zu bedenken. Und schliesslich sei Smartvote auch unabhängig von möglichen Einschränkungen durch die aktuelle Coronapandemie nutzbar.
* Im Zeitungsartikel wurde Andrea Kleger irrtümlich als Einwohnerrätin bezeichnet. Das war allerdings falsch.