Neuenhof
Ammann-Pensum: Gmeind stimmt über 80-Prozent-Deckel ab

Martin Uebelhart ist zu einem Pensum von 80 Prozent als Gemeindeammann von Neuenhof angestellt, doch der Gesamtgemeinderat kann dies bei Bedarf auf 100 Prozent erhöhen. Doch das könnte sich nun ändern.

Philipp Zimmermann
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Egal wie die Gmeind zum Vorschlag abstimmen wird: Martin Uebelhart behält das 80-Prozent-Pensum bei. (15. Januar 2020)

Egal wie die Gmeind zum Vorschlag abstimmen wird: Martin Uebelhart behält das 80-Prozent-Pensum bei. (15. Januar 2020)

Sandra Ardizzone

Das Pensum des Gemeindeammanns sorgte an der Gmeind im Juni für Diskussionen. Die Gmeind stimmte den Löhnen von Ammann, Vizeammann und Gemeinderäte für die neue Amtsperiode 2022 bis 2025 zu. Für ein 100-Prozent-Pensum des Ammanns ist ein Lohn von 188'870 Franken vorgesehen.

Martin Uebelhart übt das Amt zwar in einem Pensum von 80 Prozent aus. Budgetiert wurde seit Jahren aber ein Vollamt zu 100 Prozent, sodass der Gemeinderat das Pensum falls nötig selbst erhöhen könnte. Genau daran störte sich ein Bürger an der Gmeind: Er forderte einen 80-Prozent-Deckel. Das entspricht einem Lohn von 151'100 Franken. Dazu kommen 3600 Franken Spesen.

Der Gemeinderat nahm diesen Antrag zur Prüfung entgegen. Nun legt er der nächsten Gemeindeversammlung vom 22. November genau diesen Antrag vor: 80 Prozent sollen grundsätzlich das Maximum sein. Martin Uebelhart sagt auf Anfrage:

«Ich bin bei der Beratung und Abstimmung im Gemeinderat in den Ausstand getreten.»

Im Traktandenbericht weist der Gemeinderat auf einen Nachteil des Vorschlags hin: Das Gremium behalte, wenn 100 Prozentfür das Ammann-Pensum budgetiert sind, einen Handlungsspielraum, falls ein Mitglied des Gemeinderats ausfällt und zusätzliche Arbeit anfällt. Das hat der Gemeinderat allerdings berücksichtigt, schreibt er doch Folgendes:

«Bei einer höheren Auslastung oder eines Ausfalls des Gemeindeammanns oder eines anderen Mitgliedes des Gemeinderates können diese Arbeiten nur durch ein anderes Mitglied des Gemeinderats übernommen werden.»

Uebelhart übernahm das Ammann-Amt gleich nach seiner Wahl im Februar 2020, allerdings im Nebenamt, weil er noch an seinen damaligen Arbeitgeber gebunden war. Ab Juni änderte sich das: Von nun an hatte er ein 100-Prozent-Pensum inne, um sich möglichst schnell einarbeiten zu können. Auf Anfang 2021 reduzierte der Gesamtgemeinderat sein Pensum auf 80 Prozent. Mit diesem Pensum hatten bereits die drei Vorgänger von Uebelhart das Ammann-Amt ausgeübt.