Im Traditionslokal in Neuenhof sind heute Mietwohnungen. Die Totalsanierung, die 2019 bewilligt wurde, nähert sich dem Ende. Anfang April beziehen die Mieter die neuen Wohnungen.
In der Wohnüberbauung des ehemaligen Restaurants Posthorn in Neuenhof sind 22 der 23 Mietwohnungen bereits vergeben. Per 1. April sind die 1½- bis 4½-Zimmer-Wohnungen bezugsbereit, wie der Badener Immobiliendienstleister Markstein in einem Newsletter bekannt gibt. Die Miete, ohne Nebenkosten: 1380 bis 2500 Franken.
Dass die Wohnungen begehrt sind, überrascht Karin Hochuli, die das Projekt bei Markstein betreut, nicht. Wohnraum sei generell gefragt. Zudem sei Neuenhof mit dem öffentlichen Verkehr nach Baden und Zürich gut erschlossen. Dies mache das Dorf als Standort attraktiv.
Noch im April 2021 rissen die Bagger die Mauern der angebauten Restaurantküche nieder; ein Kran höhlte das Gasthaus aus, ein Stahlturm sicherte dessen Aussenwände. Totalsanierung lautete das Urteil für das «Posthorn». Abreissen durften es die Eigentümerinnen Eveline Voser-Waeber und Yvonne Loosli-Vosersieben nicht, weil die 1834 gebaute Gaststätte unter Ortsbildschutz steht.
Man habe mit der Denkmalpflege einen Kompromiss gefunden, sagte der leitende Architekt Christian Aberle von der Badener Rgp Architekten Sia AG gegenüber dem «Badener Tagblatt» damals. Bis auf den Gewölbekeller durfte das Gebäude ausgehöhlt werden. Die historische Fassade wurde nach den Grobarbeiten wiederhergestellt. Mithilfe von Archivunterlagen rekonstruierte das Projektteam die ursprüngliche Fenstereinteilung und die genaue Farbe des Baus. Die Fassade ist nun der letzte Hinweis auf die einst einzige Beiz im Dorf, die auf der Postlinie Zürich–Aarau–Bern Gäste auf der Durchfahrt bewirtete.
Im «Posthorn» befinden sich heute sieben Mietwohnungen. Auf den drei Etagen bauten die Besitzerinnen je zwei Wohnungen sowie eine Wohnung im Dachstock. Der Anbau für die Restaurantküche auf der Rückseite sowie den zusätzlichen Vorraum auf der Seite wurden entfernt. Im Rahmen der Sanierung ergänzten die Besitzerinnen den Altbau durch einen neues L-förmigen Gebäude mit 16 Wohnungen.