Die Regionalpolizei hat ihren Kampf gegen unnötigen Lärm verschärft. Mittlerweile verfügt sie über einen Mitarbeiter mit Spezialwissen.
Die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal habe mehrere Verfahren gegen Autoposer in ihrem Einzugsgebiet «erfolgreich abgeschlossen» – davon berichtete Neuenhofs Gemeindeammann Martin Uebelhart (Die Mitte) an der vergangenen Gemeindeversammlung. Hintergrund war, dass sich an der vorherigen Gmeind ein Bürger über Autoposer in Neuenhof beklagt und nachgefragt hatte, wie die Regionalpolizei gegen das Problem vorgeht.
«Es trifft zu, dass wir in unserem Einsatzgebiet einige Tuning-Verfahren geführt haben», bestätigt Roland Jenni, der Chef der Regionalpolizei, dieser Zeitung. Er spricht von zirka zehn Strafanzeigen «Es sind grössere und kleinere Fälle von Tuning oder Lärmverstössen. Insgesamt waren es bei uns seit vergangenem Frühling zirka zehn Strafanzeigen.» Zu den einzelnen Fällen könne er keine Angaben machen.
Die Autoposer-Hotspots seien in der Regel die Hauptverkehrsachsen der Ortschaften. Jenni führt aus:
«In Wettingen ist dies wohl die Landstrasse und in Neuenhof die Zürcherstrasse.»
Die Polizei stelle aber auch entsprechende Fahrzeugkategorien bei Tankstellenshops oder Autobahnraststätten fest. Die Regionalpolizei bewirtschafte ihr gesamtes Einzugsgebiet gleichmässig mit Kontrollen.
Stellen die Einsatzkräfte getunte Autos fest, werden unter anderem die Auspuffanlage und Fahrmodus geprüft. «Bei illegalen Abänderungen und oder markantem Lärm oder Ausrüstungsverstössen werden die Fahrzeuge sichergestellt», so Jenni.
Es folgt in solchen Fällen eine eingehende technische Expertise von Fachleuten. Diese geht mit der Anzeige der Repol an die Staatsanwaltschaft, welche die Unterlagen prüft,einen Strafbefehl ausstellt oder Anklage erhebt, so dass der Fall vor dem Bezirksgericht verhandelt wird. Jenni ergänzt, dass es etwa zu einer Anzeige ohne Expertise kommen kann, wenn ein Autoposer unnötigen Lärm verursacht, wenn er sein Gefährt zu stark beschleunigt.
Autoposerdelikte haben im Aargau 2020 markant zugenommen. Die Kantonspolizei führte das auf die Pandemie zurück und gründete eine Task-Force.
Die Regionalpolizei Wettingen-Limmattal konnte im Sommer einen technisch versierten Mitarbeiter für einige Monate in diese Task-Force schicken. «Unser Mann absolvierte dort eine mehrmonatige spezifische Ausbildung und kam mit entsprechendem Wissen in unser Korps zurück», so Jenni. «Dieses Wissen ist für uns sehr von Nutzen.» Der Mitarbeiter gebe das Wissen intern mit Schulungen weiter.