Beim dritten Seifenkistenrennen von Jungwacht und Blauring St. Sebastian ging es drunter und drüber: Ein Fahrer landete im Feld, ein anderer im Zaun des Nachbarn – und ein weiterer Draufgänger mitten im Publikum.
Es war ein actionreicher Sonntagmorgen am Seifenkistenrennen in Wettingen. Schon im ersten Lauf sorgten zwei Fahrer für Aufschreie: Ein erfahrener Seifenkistenpilot kam mit zu viel Tempo um die Kurve und landete im Feld. Kurz darauf wollte ein ungeübter Fahrer dieselbe Kurve zu stark schneiden – und fuhr in einen Privatzaun, der daraufhin mit einem Strohballen notdürftig geflickt wurde. Der Speaker nahm die kleinen Unfälle gelassen: «So etwas passiert im Rennsport nunmal.»
Doch damit hatten die Zuschauer im Empert noch längst nicht alles gesehen: Im zweiten und dritten Lauf wurde dieselbe Kurve zwei weiteren Fahrern zum Verhängnis. Einer davon landete mit seiner Seifenkiste sogar im Publikum, das ihm sogleich dabei half, das Gefährt wieder auf die Piste zu tragen. «Natürlich funktioniert nicht immer alles so, wie man gerne möchte», sagt Tyra Labno, eine der Organisatorinnen, «aber im Endeffekt sollen alle Spass haben.»
Flitziges Rüebli gegen Golf
Der Spass kam bei niemandem zu kurz. Die Zuschauer applaudierten den Fahrern, oder aber genossen eine Bratwurst. Die Piloten präsentierten stolz ihre Seifenkisten. Neben einem flitzigen Rüebli fuhr der amtierende Schweizer Meister auf seinem selbst gebauten Golf mit Hupe. Ein anderer Fahrer hatte sich eine Seifenkiste gebaut, die kleiner war, als er selbst – aus einer Süssmostkiste. Vorgaben gab es nur wenige: Die Seifenkisten durften weder motorisiert, noch mit Gewichten beschwert sein und mussten über funktionierende Bremsen verfügen.
Die schnellsten der 28 Fahrer meisterten die rund 500 Meter lange Strecke in 40 Sekunden, wobei der Schweizer Meister Markus Müller auf eine Höchstgeschwindigkeit von 57 km/h kam. Das professionell organisierte Rennen verlief friedlich und die Organisatoren zeigten sich zufrieden: «Die Sanität musste nicht eingreifen, den Fahrern hat es Spass gemacht», sagt Labno, «Was will man mehr?»