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Die grüne Welle hat die Badener Politik erfasst: Eine Idee nach der anderen zur Förderung von erneuerbaren Energien ist im Stadtparlament zuletzt durchgewinkt worden (die AZ berichtete). Und der Stadtrat wiederum setzt die Ideen im Schnellzugstempo um.
Neustes Beispiel: Im Oktober hat der Einwohnerrat das Energiereglement gutgeheissen, auf dessen Basis hat die Stadt nun per 1. Januar ein neues Energieförderprogramm lanciert.
Wer etwa fossile Heizungen durch Fernwärme und Wärmepumpen ersetzt, oder wer eine Fotovoltaikanlage installiert, wird finanziell unterstützt, teilt die Stadt Baden sinngemäss mit. Einige Beispiele: Fotovoltaikanlagen werden bereits durch den Bund gefördert; die Stadt Baden erhöht diesen Beitrag nun um 50 Prozent, «damit die erneuerbare Stromproduktion noch schneller vorankommt».
Gefördert werden von der Stadt auch Solarthermieanlagen zur Aufbereitung von Warmwasser und zur Unterstützung der Heizung. «So können insbesondere Mehrfamilienhäuser mit einer bestehenden Öl- oder Gasheizung einen wichtigen Beitrag leisten.» Drittes Beispiel: die Energieberatung für Private und Gewerbe, die unverändert beibehalten wird. Die Stadt Baden unterstützt Beratungen bei Sanierungen pro Objekt mit bis zu 1000 Franken.
«Die Stadt Baden hat sich ein ehrgeiziges Klimaziel gesetzt», erklärt Stadtammann Markus Schneider. «Bis spätestens im Jahr 2050 sollen die energiebedingten Treibhausgasemissionen auf null reduziert werden. Dieses Ziel können wir als Stadt nur gemeinsam mit der Bevölkerung erreichen.» Das neu eingeführte Energieförderprogramm sei diesbezüglich eine wichtige Massnahme: «Damit können private Haushalte und das Gewerbe zur Installation von erneuerbaren Heizungen, zum Beispiel einem Anschluss an die Fernwärme oder dem Bau von Fotovoltaikanlagen animiert und dabei finanziell unterstützt werden», sagt der Stadtammann.
Finanziert wird das Förderprogramm über einen Zuschlag zur Gebühr für die Nutzung des Elektrizitätsnetzes, wie es in der Mitteilung der Stadt heisst. Wer Strom verbraucht, bezahlt einen Zuschlag von 0,4 Rappen pro Kilowattstunde bis zu einem Jahresverbrauch von 50000 kWh. Für jede zusätzliche Kilowattstunde gilt ein tieferer Betrag von 0,25 Rappen.
Auch Mieterinnen und Mieter sowie Besitzer von Liegenschaften mit ungeeigneten Dächern können sich an Fotovoltaikanlagen beteiligen: Das neue Förderprogramm unterstützt den Kauf von Panels von gemeinschaftlichen «Miin-Strom-Anlagen». Diesen Sommer ist auf dem Dach des Badener Terrassen-Schwimmbads eine Solaranlage in Betrieb genommen worden. Weitere «Miin-Strom-Anlagen» befinden sich auf dem Dach des Schulhauses B in Rütihof sowie auf dem Dach des Werkhofs.
Neben dem neuen kommunalen Energieförderprogramm gibt es auch Förderbeiträge von Bund, Kanton und Dritten. «Beispielsweise wird der Kanton Aargau sein Förderprogramm voraussichtlich per März 2021 ausbauen und neu Beiträge für den Ersatz von fossilen und elektrischen Heizungen sowie Solarthermie einführen», teilt die Stadt Baden mit.