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Eine Ausstellung im Badener Merker-Areal zeigt alle neun Vorschläge für das geplante Hochhaus an der Gartenstrasse. Es sind neun völlig unterschiedliche Ideen für den Merker-Turm.
Es war eine illustre Runde, die da zur Vernissage im Badener Merker-Areal zusammenkam. Die Ausstellung mit allen neun Entwürfen für das geplante Hochhaus an der Gartenstrasse brachte am Wochenende jene Architekturbüros zusammen, die von der Merker Liegenschaften AG eingeladen worden waren, am Studienauftrag für den prestigeträchtigen Bau teilzunehmen.
«Die Idee für das Hochhaus entstand vor gut acht Jahren», sagte Fritz Merker, Verwaltungsratspräsident der Merker Liegenschaften, bei der Begrüssung der Gäste. «Anders als damals sind jetzt auch die gesetzlichen Grundlagen für neue Hochhäuser in Baden gegeben.»
Die Vorgeschichte ist noch etwas älter: Das sogenannte Krismer-Areal an der Ecke Gartenstrasse/Bruggerstrasse ist benannt nach dem Badener Traditionsunternehmen Krismer, das hier einst seinen Sitz hatte und schon vor Jahren in die nahe, ehemalige BBC-Schreinerei umgezogen ist.
Das Familienunternehmen Merker Liegenschaften kaufte das Grundstück vor rund 20 Jahren als Erweiterungsfläche zum benachbarten Merker-Areal. Ein erstes Hochhausprojekt scheiterte an Einsprachen und fehlenden Planungsrichtlinien in der Stadt.
«Mit der behutsamen Sanierung des Merker-Areals ist vor zehn Jahren mitten in der Stadt ein wunderschöner Ort entstanden», sagte Stadtammann Markus Schneider (CVP) bei der Vernissage. Umso mehr freue er sich über das aufwendige Vorgehen, das jetzt zu einem neuen Hochhaus in nächster Nachbarschaft führen soll. «Ich bin überzeugt, dass sich das lohnt und dass ihr etwas Tolles für die Stadt schafft», sagte Schneider, an die Bauherrschaft und die Architektin Angela Deuber gerichtet. Ihr Entwurf machte im Wettbewerb das Rennen, wie im Oktober bekannt wurde.
Die Architektin Heidi Berger, die den Studienauftrag organisierte, stellte zusammen mit Axel Fickert, Mitglied der Jury und der Stadtbildkommission, die neun eingereichten Entwürfe vor. Zum Projekt «Monroe» von Romero Schaefle Architekten sagten die beiden etwa, es sei städtebaulich sehr überraschend, mit einer fein ausgearbeiteten Fassade. Das wuchtige Parkhaus am Fuss des Hochhauses sei im Jahr 2019 aber nur schwer erklärbar.
Lobende Worte fand die Jury auch für den Entwurf des renommierten Aarauer Büros Schneider & Schneider, das mit dem Entwurf «Zora» einen engen Bezug zum BT-Hochhaus schuf, das schräg gegenüber des Krismer-Areals steht. Der rote, schlanke Turm hätte einen Sockel mit einem Dachgarten erhalten. Fazit der Jury: Ein guter Entwurf, mit viel Feingefühl in der Stadtlandschaft platziert, aber ästhetisch zu nahe am BT-Hochhaus.
Der Entwurf «Midtown» des Badener Architekten Didier Balissat und seines kleinen Teams sei für die Jury wie eine Erleuchtung gewesen, sagte Heidi Berger: «Ein spektakuläres Gebäude mit einer ambitionierten Statik, das aber für das Stadtbild von Baden eben fast zu selbstbewusst ist.»
Der Entwurf «Buds» von Angela Deuber und ihren Projektpartnern, dem Churer Bauingenieurbüro Ferrari Gartmann, wurde schliesslich unter anderem deshalb zur Weiterbearbeitung empfohlen, weil er städtebaulich sehr gut platziert, technisch sehr detailliert und in der Form ausgezeichnet ausgeführt sei.
Sie freue sich jetzt darauf, das Gebäude mit ihrem Team zusammen zu realisieren, sagte Deuber. Und Fritz Merker betonte: «Wir sind sehr glücklich über diese Auswahl und über das hohe Niveau aller Entwürfe.» Die Ausstellung ist noch bis zum Donnerstag in der Galerie 94 über der «Spedition» im Merker-Areal zu sehen.
An der Bruggerstrasse 37 in Baden, bis zum 12.12. jeweils von 17-19 Uhr.