Die Gemeinde nahm das erste rein elektrisch betriebene Nutzfahrzeug am Donnerstag in Empfang – es ist der Auftakt in eine neue Ära.
Der Haus- und Werkdienst in Untersiggenthal brauchte ein neues Fahrzeug. Das Ausrangierte war bereits 17 Jahre alt und hat seinen Dienst getan. Die Frage für die Ersatzbeschaffung war, wie das neue Fahrzeug betrieben werden soll. Benzin, Diesel, Strom, Wasserstoff oder doch eine andere Form?
Für den Untersiggenthaler Gemeinderat war von Beginn weg klar, wohin die Reise geht: ein elektrisch betriebenes Nutzfahrzeug. «Das ist ein Trend. Den wollen wir aufnehmen und auch weiterentwickeln», betonte Gemeindeammann Adrian Hitz (Mitte) bei der offiziellen Übergabe des Fahrzeugs durch die Gebenstorfer Autogarage Küng. Untersiggenthal ist zwar nicht die erste Gemeinde, die den Fuhrpark sukzessive umbaut, «aber wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen», so der Ammann.
Das Fahrzeug mit dem Namen «Maxus» stammt aus China und gehört zur Gruppe «SAIC Motor». Es war in der Anschaffung etwas teurer als ein herkömmlich betriebenes Auto und kostet – einsatzbereit aufbereitet – 75'000 Franken. Das neue Fahrzeug kommt mit einer Kippbühne daher, die sich auf beide Seiten und nach hinten entladen lässt und ist ausschliesslich für Fahrten innerhalb der Gemeinde vorgesehen. Damit soll sowohl Grüngut als auch Kies und Splitt für den Winterdienst oder anderes Material transportiert und danach fachgerecht entsorgt oder weiterverarbeitet werden.
Das elektrobetriebene Fahrzeug ist aber erst der Anfang. Auf dem Dach des Werkhofs ist eine Fotovoltaikanlage geplant, damit sowohl Autos als auch Geräte mit eigenem Strom wieder beladen werden können. So präsentierte der Haus- und Werkdienst auch einige seiner neuen Geräte wie zum Beispiel eine Kettensäge oder ein Laubgebläse, die ebenso mit Strom betrieben werden – deutlich leiser als herkömmliche.
Damit längst nicht genug: Auf der neu entstehenden Mehrzweck- und Turnhalle gleich gegenüber dem Gemeindehaus werden ebenfalls Solarpanels montiert. Mit dieser Fotovoltaikanlage werde deutlich mehr Strom produziert, als der Betrieb der Hallen benötigen wird. Künftig sollen weitere Liegenschaften der Gemeinde und der Schule versorgt werden.
Für Untersiggenthals Bauverwalter Pius Murmann war die Fahrzeug-Übergabe fast so etwas wie ein verfrühtes Abschiedsgeschenk. Während 24 Jahren war er für die Gemeinde tätig und zu einem früheren Zeitpunkt bereits einmal ein Jahrzehnt. Am 8. April geht er in den Ruhestand. René Ingold, Leiter der Haus- und Werkdienste, und das 12-köpfige Team freuten sich genau wie Murmann über den neuen «Maxus», der ab sofort in Untersiggenthal im Einsatz steht.