Am Wochenende massen sich 20 Buben am Jugendtreff-Turnier in Turgi – für die Preise mussten die Jugendlichen zum Teil selber aufkommen
«Der Kasten ist schräg», ruft einer der Knaben, als sein Team ein Tor kassiert. «Ihr müsst bei fünf Toren wechseln», meint ein anderer. Während Zuschauer und Spieler sich über den Tischfussballkasten beugen, sitzen andere gemütlich auf dem Sofa und schauen zu.
20 Buben zwischen 12 und 15 Jahren haben sich für den Wettkampf im Pingpong und Tischfussball in Turgi angemeldet. Die Idee für den Anlass beim Bauernhaus an der Limmat stammt von den Jugendlichen selbst. «Es soll kein reiner Konsumanlass sein, von denen gibt es ja schon genug», sagt Thomas Hunziker, der neue Jugendarbeiter von Turgi.
Jugendliche organisierten den Anlass
Die jungen Besucher sind verantwortlich, dass sich alle in eine Liste eintragen und einen Beitrag von zwei Franken zahlen. Die Teilnahmegebühr ist ein Beitrag an die von den Jugendlichen gewünschten Preise. «Es soll ja nicht so sein, dass die Gemeinde einfach alles zahlt», sagt Hunziker.
Der Jugendarbeiter koordiniert und betreut die Jugendlichen, im Grossen und Ganzen organisieren sie sich aber selbst. Eine Bedingung des Jugendarbeiters war, dass die Spielgegner jeweils ausgelost werden. «Mit einer Auslosung wird es etwas fairer», so Hunziker.
Bei dieser war dann auch die Übersicht und Organisation von Hunziker gefragt. Während die Jugendlichen jubelten oder das Gesicht verzogen, notierte er die Spielpartner und rief die Teilnehmer zu etwas mehr Aufmerksamkeit auf.
Jugendtreff zieht wenig Mädchen an
Thomas Hunziker ist erst seit vier Wochen bei der Gemeinde Turgi angestellt. Die Gemeinde und die Jugendlichen hätten ihn gut aufgenommen. «Ich bin kein Animateur. Ich versuche die Jugendlichen zwar abzuholen, aber in der Regel sollten sie ihre Angebote selber schaffen», sagt Hunziker. Dass die Jugendlichen selbst etwas auf die Beine stellen würden, gehöre zu seinem Verständnis von Jugendarbeit.
Auffallend war, dass keine Mädchen an dem Wettbewerb teilgenommen haben. «Es hat allgemein nicht so viele Mädchen im Treff, woran das liegt, habe ich aber noch nicht herausgefunden», sagt Hunziker. Mit seinem Job ist Hunziker sonst zufrieden. «Ich war erstaunt, wie friedlich hier alle sind.»