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Der 20-jährige Kantischüler Tim Voser hat einen konkreten Lösungsvorschlag ausgearbeitet, wie er Stau schon vor dem Dorf verursachen will – auf der Strecke zwischen Neuenhof und Spreitenbach.
Morgens im Bus von Neuenhof Richtung Wettingen. Ungeduldig schauen die Leute auf die Uhr, rollen mit den Augen. Der Grund: Verspätung. Keine Seltenheit, denn während der Stosszeiten herrscht in Neuenhof regelmässig Stau. Der 20-jährige Neuenhofer Tim Voser kennt die Problematik und hat nun im Rahmen seiner Maturaarbeit einen Lösungsvorschlag entwickelt.
Der Maturand ist schon seit Kindsbeinen vom Verkehr fasziniert, er hat auch schon mit seiner Petition gegen die geplante Radarfalle bei der Badener Gstühlkreuzung auf sich aufmerksam gemacht (die AZ berichtete), und er engagiert sich politisch bei den Jungfreisinnigen.
Für ihn war von Anfang an klar, dass er die Neuenhofer Stauproblematik als Thema für seine Maturaarbeit wählt. Die Ursache für das Stauproblem liegt für Voser auf der Hand: «Der Rückstau der Autobahneinfahrt verursacht das Chaos.» Die Messungen des jungen Neuenhofers zeigen, dass zur Stosszeit ungefähr 220 Autos pro Viertelstunde durch die Gemeinde Richtung Autobahn fahren. Oder besser gesagt stehen.
Laut Voser wäre eine Lösung, die Autobahn auszubauen – doch die gehört dem Bund, Gemeinden können hier keinen grossen Einfluss ausüben.
Wie kann man also als einzelne Gemeinde etwas dagegen unternehmen? Hier setzt der junge Neuenhofer mit seinem Verkehrskonzept an. Sein Fazit: Neuenhof muss den Stau akzeptieren. «Man kann den Stau nicht verhindern, aber man kann ihn verlagern», erklärt Voser.
Der Schüler der Kanti Baden hat einen konkreten Lösungsvorschlag ausgearbeitet. Er will den Stau schon vor dem Dorf verursachen, auf der Strecke zwischen Neuenhof und Spreitenbach. «Diese Strecke wäre ideal, denn es gibt dort keine Anwohner», erläutert Voser und fügt an: «Ausserdem wäre die Infrastruktur bereits vorhanden, da beim Dorfeingang schon eine Ampelanlage steht.»
Das Lichtsignal sei momentan nur dazu da, den Fussgänger- und Busverkehr zu regeln. Vosers Konzept sieht vor, dass diese Anlage in Zukunft zu den Stosszeiten als eine Art Ventil dient. «Dosierung heisst das Zauberwort. Man kann die Ampel umprogrammieren, sodass sie zu gewissen Zeiten nur eine bestimmte Anzahl Fahrzeuge passieren lässt», so Voser. Dadurch könne das Stauaufkommen im Dorf stark verringert werden.
Tim Voser möchte seinen Vorschlag gerne umsetzen. Der junge Neuenhofer, der politisch sehr aktiv ist, will das Konzept der Gemeinde überreichen: «Nach der Benotung und dem Feedback von meinen Lehrern überarbeite ich es nochmals, dann werde ich dem Gemeinderat meine Lösung präsentieren.»