Zum Gedenken
Nino Cacioppo: Einer, der seinen Träumen folgte

Nino Cacioppo machte sich in Baden mit dem Skate- und Streetwareshop «Capworld» einen Namen. Er starb nach langer Krankheit.

Von Rudi De Fina
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Nino Cacioppo wurde 52 Jahre alt.ZVG

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Leider ist Antonino Cacioppo, genannt Nino, mit 52 Jahren viel zu früh gestorben. In Baden war er bei vielen bekannt und kaum mehr aus der Musik- und Skater-Szene wegzudenken — auch jetzt nach seinem Tod werden die Erinnerungen an seinen Streetwareshop «Capworld», der inzwischen «Moiaussi» heisst, und an seine Band «Troppo Forte» der Nachwelt erhalten bleiben.

Nino war ein Perfektionist. Er hat alle seine Aufgaben mit Hingabe gelebt. Was viele nicht wissen: Bereits mit 15 Jahren trat Nino als «Cantautore» im ausverkauften Kornhaus in Baden auf, ganz allein mit einer Akustikgitarre und einer ausdrucksstarken Stimme.

Danach übernahm er die Leadstimme bei den Bands «Lipstick» und «Jungletown». Mit «Jungletown» kam er im ausverkauften Volkshaus gar bis ins Vorprogramm von «Jonny Guitar Watson».

Vom Resort zum Trendshop

1985 gründete er mit anderen Badener Musikern die Band «Troppo Forte», die über die Kantonsgrenze hinaus bekannt und beliebt für ihre Live-Auftritte war. Ihr Markenzeichen: fetziger Italo-Funk-Sound. Praktisch niemand konnte sich dieser Musik entziehen.

Nach einigen Höhen und Tiefen entschied sich Nino dazu, für längere Zeit in Boracay auf den Philippinen mit einem Freund zusammen ein Resort für Touristen zu führen. 1995 kehrte er in die Schweiz zurück und gründete «Capworld». Ganz nach amerikanischem Vorbild: mit Kappen, Hüten und Mützen. In den Jahren darauf erweiterte er das Angebot auf Schuhe, Bekleidung, Rucksäcke, Skateboards und Zubehör. Der erste Badener Trendshop schlug ein wie eine Bombe. Was an der Kronengasse in der Altstadt begann, musste aus Platzgründen an der Bahnhofstrasse weitergeführt werden. Dort ist der Laden noch heute, wenn inzwischen auch unter einem neuen Namen. Nebenbei machte er immer weiter Musik, komponierte Melodien für Werbespots und veröffentlichte zuletzt ein Soloalbum.

Nach langer schwerer Krankheit erlag er vor kurzem seinem Leiden. Es wäre schön, wenn er jetzt im Jenseits mit einigen der bereits verstorbenen Bandmitglieder das eine oder andere Musikstück noch perfektionieren würde — zur Freude aller dort Anwesenden. Rudi de Fina, langjähriger Wegbegleiter