NLB-Handball
Städtli Baden feiert gegen Steffisburg einen klaren Sieg nach zähem Kampf

Die Badener tun sich gegen Steffisburg lange schwer, entscheiden die Partie (39:31) dann aber im Handstreich – dank Karlo Ladan und Marco Wyss «on fire».

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Karlo Ladan (im Bild) entscheidet, gemeinsam mit Torhüter Marco Wyss, in der entscheidenden Phase die hart umkämpfte Partie des STV Baden gegen den TV Steffisburg.

Karlo Ladan (im Bild) entscheidet, gemeinsam mit Torhüter Marco Wyss, in der entscheidenden Phase die hart umkämpfte Partie des STV Baden gegen den TV Steffisburg.

zvg/Daniel Küttel

Trotz Kaiserwetter und frühlingshaften Temperaturen fanden am Sonntagabend gut 200 Handballfans den Weg in die Aue. Die Leistung gegen Wädenswil/Horgen hatte offenbar bei vielen die Lust auf mehr geweckt. Sie wurde – so viel vorweg – gestillt.

Steffisburg, in der Tabelle ungemütlich nahe bei den Abstiegsplätzen, machte von Beginn weg klar, wo diese Partie verlaufen würde: auf der Überholspur. Nach zwei Minuten stand es schon 2:3, und bis zum Halbzeitstand von 18:20 nahm kein Team den Fuss vom Gas.

Erste Halbzeit mit offenem Visier

Das Publikum erlebte so 30 Minuten mit offenem Visier und wenig defensiver Konstanz. Steffisburg wühlte und drückte und fand immer wieder den Weg aufs Tor. Was den Berner Oberländern fünf Siebenmeter einbrachte. Baden hielt gleicher Art dagegen, schaffte es aber nicht, der tabellarischen Favoritenrolle gerecht zu werden. Unterhaltsam war’s allemal.

Die zweite Halbzeit schrieb erst einmal die Geschichte der ersten fort: Steffisburg mit grossem Herz und mutigen Abschlüssen, die Stadtturner oft einen Schritt zu spät, aber stets auf Tuchfühlung – und mit wachsendem Ärger über die Linie des Schiedsrichter-Duos. Auch wenn nur wenige Pfiffe wirklich diskutabel waren: Von einem Badener Heimvorteil konnte sicher nicht die Rede sein.

Immerhin: Nachhaltig beirren liess sich das erstmals wieder vollzählig angetretene Team von Trainer Björn Navarin davon nicht. Kai Klampt (9/11) und Pascal Bühler (6/6) produzierten Druck und Tore, Amer Zildzic (5/9) setzte sich und seine Nebenspieler wirkungsvoll in Szene – und Karlo Ladan (8/9) und Marco Wyss (10 Paraden bei 30 Würfen) sorgten gemeinsam «on fire» für die entscheidende Wende im Spiel.

Dank Wyss' Paraden und vier Toren in Serie von Ladan zog Städtli ab der 47. Minute vom 27:27 zum 31:27 davon. Steffisburg erholte sich von diesem Schock nicht mehr und musste die entfesselten Stadtturner davonziehen lassen. Mit dem Publikum im Rücken baute Städtli den Vorsprung auf satte acht Tore aus und holte sich damit beide Punkte. Letzter Torschütze? Karlo Ladan.

Barrage-Platz bleibt wohl unerreichbar

An der Tabellenlage beider Teams ändert das deutliche 39:31 vorerst nichts. Städtli liegt nach wie vor auf Rang 6, zehn Punkte hinter dem Spitzenduo und mit akut schwindenden Aussichten auf einen Barrageplatz. Steffisburg, das für die kurze Schwächephase in der Aue einen (zu) hohen Preis bezahlt, findet sich unverändert auf Platz 11 – nur einen Punkt vom Abwärtsticket in die 1. Liga entfernt.

Städtli kann den kommenden Spielen somit deutlich gelassener entgegensehen. Erst recht, nachdem das Team erneut mentale Stärke, Geduld und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten beweisen hat. All dies und mehr wird am Samstag, 2. April, wieder gefordert sein, wenn es auswärts gegen den Tabellenletzten HS Biel geht. Dessen Bilanz ist mit 5 Punkten aus 20 Spielen zwar äusserst bescheiden, aber die Erinnerung an das Heimspiel im Oktober wird den Stadtturnern Warnung genug sein, die Seeländer nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Favoritenrolle allein bringt noch keine Punkte. (az)