NLB-Handball
Städtli Baden kommt gegen das Schlusslicht in arge Bedrängnis – und schafft spät doch noch die Wende

Nach dem Rückschlag in Möhlin finden die Badener Handballer wieder auf die Siegerstrasse. Lange sah es allerdings nicht danach aus.

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Torhüter Nikolai Rolling gibt dem Badener Spiel gegen Solothurn mit einer 54-Prozent-Fangquote entscheidende Impulse. (Archivbild)

Torhüter Nikolai Rolling gibt dem Badener Spiel gegen Solothurn mit einer 54-Prozent-Fangquote entscheidende Impulse. (Archivbild)

Daniel Küttel

Die einfachen Spiele sind oft die schwierigsten. So erging das auch dem STV Baden gegen die SG TV Solothurn. Städtli mischt an der Tabellenspitze mit und war gegen den Letzten klar favorisiert. Allerdings war es zuletzt bei der 23:27-Niederlage in Möhlin völlig von der Rolle gewesen. Am Samstag in der Aue markierten die Badener mit vier Toren und einer Parade in den ersten vier Minuten gleich das Revier.

Doch das Startfeuerwerk verpuffte – nach 10 Minuten lag Städtli erstmals in Rückstand (5:6). Symptomatisch für den Stellenwert des Spiels und die Badener Verunsicherung nach der Möhlin-Klatsche: das Handgemenge in der 13. Minute. Rudelbildung in der Aue? Kurzzeitig schäumten die Emotionen tatsächlich über, und gleich drei Spieler (einer von Städtli und zwei von Solothurn) wanderten zur Abkühlung für zwei Minuten auf die Bank.

Das Team von Trainer Björn Navarin verzettelte sich weiterhin in Einzelaktionen und Emotionen und scheiterte immer wieder am starken Solothurner Schlussmann Mathieu Seravalli. 13:17 stand es zur Pause. Ab der 35. Minute bracht die Torproduktion der Gäste abrupt ein. Das lag am ungebrochenen Badener Kampfgeist. Und an Nikolai Rolling, der Marco Wyss im Städtli-Tor ablöste und mit seiner Ruhe und drei vereitelten Siebenmeterchancen (zwei gehalten, ein Fehlwurf) zu mehr Stabilität beitrug.

Der entscheidende Ruck ging aber erst spät durch die Badener Reihen. Fünf Minuten vor Schluss gelang Pascal Bühler der Ausgleich zum 26:26, ehe Kai Klampt und Julius Voelkin zum 28:26 nachlegten. Die über 350 Badener Fans wurden für ihr geduldiges Ausharren endlich belohnt und feierten ihr Team nun euphorisch zum 29:26-Sieg. Der junge Nikolai Rolling hat mit einer grandiosen 54-Prozent-Fangquote sein Gesellenstück abgeliefert. Hochverdient durfte er sich als «Best Player» von Städtli feiern lassen.