Viel Volk und auch ein ungeladener Gast, das Postauto, waren am Fasnachtsumzug in Mellingen, der am Samstag durchgeführt wurde
Über eine halbe Stunde vor dem Startschuss zum Mellinger Fasnachtsumzug säumten die Zuschauer die Strassen. Die Plätze rund um den Kreisel beim Zeitturm und in den Gassen waren sehr begehrt. Eröffnet wurde der Umzug durch die Mellinger Zunfttambouren der Karnemellipser Zunft, gefolgt von deren Gardistinnen und dem Zunftmeister Peter der Pinselschwinger in der Edelkutsche.
Ganz nach dem Motto «Es lebe der Sport ... Olympia in Mellingen!» gings sportlich weiter. Etwa mit all den anderen Karnemellipser Zünftlern, die in sportlicher Montur für Unterhaltung sorgten. Oder aber mit den Hexen, die mit ihrer Hexenolympiade Aufsehen erregten. Haben Sie schon einmal eine Hexe auf einem motorisierten Besen gesehen? Natürlich wurden auch Hexenfüsse, Hexenkrallen und ein Hexentrank ans Publikum verteilt. Welche Kräutli und Schnäpsli in den Trank gemischt wurden, wurde partout nicht verraten. Geschmeckt hats trotzdem. Die Primarschule Eggenwil liess ihre «Tigers» los, vor denen man sich zum Glück nicht zu fürchten brauchte.
Flott kurvten die Hönigmelööndli auf ihren selbst gezimmerten Velos auf den Ehrenrunden. Schon beinahe akrobatisch kam die Kita NABÜ aus Windisch daher. Mit einer mobilen Wippschaukel sausten zwei grosse Kita-ler durch die Strassen und sorgten mit Konfetti-Salven für Action. Nach dem Sport durfte auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Diesen Part übernahm die Hächle-Zunft Hägglingen, die auf ihrer mobilen Feuerstelle Servelats und Bratwürste grillierte. Sehr zur Freude all jener, die eine Wurst abbekamen. Für Schall und Rauch der anderen Art sorgten die «CHLINI Feiglinge», die mit einem Spaceshuttle das Ende einer Ära ankündigten. Im wahrsten Sinn des Wortes eine Nummer für sich war das Postauto, das nicht offiziell zum Umzug geladen war, aber doch immer wieder Präsenz markierte. Die Bitte, während des Umzugs den Kurs der Postautos zu ändern, stosse bei deren Chefetage auf kein Gehör, sagte Philipp Frey, Präsident der Karnemellipserzunft.
Nichtsdestotrotz, der Umzug kam sehr gut an. Goutiert wurde zudem, dass er am Samstag durchgeführt wurde. Das sei tipptopp, so seien die Umzüge besser verteilt, hörte man da und dort. Luisa Provenzano aus Mellingen bedauerte, dass nur gerade die Gugge Notequäler und keine weitere Zeit gefunden habe, den Umzug zu begleiten.