Der 25-jährige Student hat Strafanzeige eingereicht. «Mein grosses Glück war, das der Ast brach, an dem die Schnur angemacht war. »
Richtig begriffen, was passiert ist, hat der 25-jährige Student aus Obersiggenthal erst am Tag danach. «Da wurde mir beim Blick in den Spiegel klar: Es hätte sehr schlimm ausgehen können.» Vergangene Woche wollte er im Wald im Obersiggenthaler Ortsteil Nussbaumen noch kurz sein Mountainbike testen, für die bevorstehenden Ferien. «Ich bin hier aufgewachsen und kenne das Gebiet sehr gut. Ich fuhr einen kleinen Weg hinunter, hin zu einem kleinen Sprung», erzählt er am Telefon.
Was dann passierte, ist für Mountainbiker eine Horrorvorstellung.
«Es ging sehr schnell. Ich spürte einen Schmerz am Hals, und ich lag am Boden.»
Als er sich nach dem Sturz umblickte, realisierte er: Wenige Meter vor dem Sprung war eine Schnur gespannt worden. «Mein grosses Glück war, dass der Ast brach, an dem die Schnur gespannt war. So hat es nur meine Haut am Hals verbrannt. Ich will mir nicht vorstellen, was passiert wäre, hätte der Ast gehalten.»
Der Student hat Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht. Warum war dort eine Schnur gespannt? «Ich kann mir schwer vorstellen, dass es nicht aus böser Absicht geschah», sagt der 25-Jährige.
«Man erkennt aufgrund der Spuren am Boden und wegen des kleinen Sprungs sofort, dass an dieser Stelle Mountainbiker unterwegs sind.»
Er sei dankbar, dass es ihm gut gehe. «Und ich bin froh, dass keinem Kind etwas passiert ist, denn an dieser Stelle sind oft Kinder und Jugendliche mit dem Mountainbike unterwegs.»
Seit Corona sind schweizweit mehr Menschen im Wald unterwegs. Konflikte von Fussgängern und Mountainbikern gebe es seiner Ansicht nach selten und nur dann, wenn zu schnell gefahren werde an unübersichtlichen Stellen. «Das Grundsatzproblem aus Sicht von uns Mountainbikern ist, dass wir keinen Platz für Strecken erhalten. Vor einigen Jahren wollten wir hier in Obersiggenthal einen Trail errichten, doch die Behörden haben die Idee abgeschmettert.»