Obersiggenthal
Nachfolge von Walter Vega: Das sind die beiden Frauen, die in den Gemeinderat wollen

Esther Reimann (Mitte) und Tanja Marullo (parteilos) kandidieren für die Exekutive in Obersiggenthal. Sie verraten, weshalb man sie wählen sollte und wo ihre Stärken liegen.

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Wer wird im Gemeinderat von Obersiggenthal die Nachfolge von Walter Vega antreten? Zur Wahl stehen zwei Frauen.

Wer wird im Gemeinderat von Obersiggenthal die Nachfolge von Walter Vega antreten? Zur Wahl stehen zwei Frauen.

Archivbild: Alex Spichale

Nachdem Walter Vega (Mitte) per 31. Oktober seinen Rücktritt als Gemeinderat von Obersiggenthal eingereicht hat, wählt die Stimmbevölkerung nun am 27. November seine Nachfolge. Vega war im Gemeinderat für das Ressort Soziales, Gesundheit und Gesellschaft zuständig. Als Nachfolgerinnen haben sich Tanja Marullo (parteilos) und Esther Reimann (Mitte) gemeldet.

Reimann ist 63 Jahre alt, verheiratet und wurde im vergangenen Jahr in den Einwohnerrat gewählt. Als ehemalige Lehrperson in Obersiggenthal und seit 1990 wohnhaft in Nussbaumen kenne sie die Gemeinde und sei stark in der Region verankert. Politisch interessiert sei sie ebenfalls seit Kindertagen.

Esther Reimann (Mitte).

Esther Reimann (Mitte).

Bild: zvg

«Bislang konnte ich das politische Geschehen nur aus der Ferne verfolgen, weil ich beruflich derart ausgelastet war», sagt sie. Da sie nun aber im Sommer pensioniert werde – Reimann ist derzeit Dozentin an der Pädagogischen Hochschule FHNW in der Ausbildung von Sek. I-Lehrpersonen – sei die Zeit reif, ins Geschehen der Exekutive ihrer Wohngemeinde einzutauchen.

Jede Person soll sich wahrgenommen fühlen

«Ich bin der Typ Mensch, der gerne im Team arbeitet und das Miteinander anstrebt», sagt Reimann. «Es ist mir ein grosses Anliegen, gemeinsam gute Lösungen zu finden und den stetigen Austausch zu fördern – untereinander im Gemeinderat wie auch zur Bevölkerung.» Die Zusammenarbeit im Einwohnerrat bezeichnet sie als sehr konstruktiv und auch das Engagement des Gemeinderats erscheine ihr positiv. «Der Gemeinderat ist ein Team, in dem ich gerne meinen Beitrag leisten würde», sagt Reimann.

Mit ihrer Kandidatur verfolgt Reimann mehrere Ziele: «Zum einen ist mir wichtig, dass sich jede Person hier zu Hause und wahrgenommen fühlt. Zum anderen will ich zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensqualität in Obersiggenthal beitragen.»

Als ihre Stärken bezeichnet sie, zu einer guten Atmosphäre beizutragen und schnell zu spüren, was Personen im Gespräch ausdrücken möchten. Gerade die angespannte finanzielle Lage wird die Gemeinde vor einige Schwierigkeiten stellen. Ihrer Meinung nach eine der grössten Baustellen der Gemeinde. «Diesbezüglich ist es besonders wichtig, dass wir alle am selben Strick ziehen», sagt Reimann. «Und dafür werde ich mich einsetzen.»

Im Gemeinderat sollen alle Generationen vertreten sein

Tanja Marullo (parteilos).

Tanja Marullo (parteilos).

Bild: zvg

Reimann ist nicht die Einzige, die mit ihrer Kandidatur die Gemeinde vorwärtsbringen will. Dieses Ziel setzt sich auch Tanja Marullo. Die 43-Jährige wohnt im Ortsteil Hertenstein und ist derzeit Finanzverwalterin bei der katholischen Kirchgemeinde in Kirchdorf. Auf Mandatsbasis führt sie zudem die Buchhaltung für die Sofa Soziale Fachdienstleistungen AG in Brugg sowie zweier GmbHs. Marullo ist Mitglied der Finanzkommission bei den Ortsbürgern und im Vorstand des Quartiervereins Häfeler und Hertenstein.

Sie tritt ohne Partei im Rücken an, da sie «sich mit keiner Partei eindeutig identifizieren» könne und es für die Arbeit im Gemeinderat ohnehin wichtiger sei, über die Parteigrenzen hinaus zielorientierte Gespräche zu führen. «Viel wichtiger ist es doch, sich auf Augenhöhe zu begegnen», findet sie. Bei ihrer politischen Ausrichtung sieht sich Marullo am ehesten zwischen Mitte und Rechts.

«Mit meiner Kandidatur möchte ich, dass alle Generationen im Gemeinderat vertreten sind, um zusammen etwas gestalten und bewegen zu können», sagt sie und fügt an:

«Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass wir die Bürgernähe wieder mehr aufleben lassen und innovativ bleiben.»

Auch Marullo sieht die finanzielle Lage der Gemeinde als ausschlaggebenden Punkt. «Dank meiner beruflichen Erfahrung kenne ich mich in diesem Feld gut aus. Und aus demselben Grund liegen meine Stärken im Sozialen Bereich, der mir sehr am Herzen liegt.»

Sie sei eine offene Person, die politisch sehr interessiert sei, sagt sie. «Und dank meines Wissens kann bestimmt dazu beitragen, dass wir die vorhandenen wirtschaftlichen Mittel im sozialen Bereich sorgfältig und bewusst einsetzen können, damit der Schuldenberg von Obersiggenthal nicht noch mehr anwächst.»