Niederrohrdorf
Oberstufenzentrum wird teurer als angenommen

Das Kostendach von 15,5 Millionen Franken für den Bau des neuen Oberstufenzentrums in Niederrohrdorf ist Schnee von gestern. Die vier beteiligten Gemeinden Ober- und Niederrohrdorf sowie Bellikon und Remetschwil müssen sich neu orientieren.

Peter Riner
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Visualisierungen des geplanten Schulhauses – innen und aussen.zvg

Visualisierungen des geplanten Schulhauses – innen und aussen.zvg

Eine Gesamtinvestition von 18,75 Mio. (plus/minus 15%) steht im Raum. Vorerst allerdings gilt es an den ausserordentlichen Gemeindeversammlungen vom 20. März 2012 einen Projektierungskredit von 1,75 Mio. Franken zu bewilligen. Diese Kosten (und später auch der Baukredit) werden aufgrund der Einwohnerstärke auf die vier Gemeinden aufgeteilt: Bellikon 14,3%, Niederrohrdorf 31,9%, Oberrohrdorf 35,4% und Remetschwil 18,4%.

Kein Abspeckpotenzial mehr

Wie Stephan Uhlig, Präsident der Kreisschulpflege, an einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung im Niederrohrdorfer Gemeindesaal ausführte, seien im Rahmen der Projektüberarbeitung sämtliche Kompromisse ausgeschöpft worden. Mehr Abstriche am Projekt lägen nicht mehr drin. Das neue Oberstufenzentrum, das im August 2015 seinen Betrieb aufnehmen soll, bietet Platz für 17 Abteilungen. Von Anfang an wird das Schulzentrum sicher immer mit 15 Abteilungen belegt sein. Aufgrund der zu erwartenden Schülerzahlen dürfte 2024 bereits ein Ausbau der Anlage notwendig werden. Entsprechende Möglichkeiten mit einem Anbau sind von den Architekten Fiechter und Salzmann aufgezeigt worden.

Ausgangspunkt für das geplante neue Oberstufenzentrum in Niederrohrdorf ist das an der Hangkante stehende Schulhaus Hüslerberg aus den 50er Jahren. Zwei Baukörper mit Satteldächern werden an den Altbau geschoben und dieser mit einer Aufstockung nach oben erweitert. Auf dem Platz vor dem Schulhaus steht ein Pavillon für die Fahrräder. Mit weit ausladendem Vordach und umlaufender Sitzbank dient dieser gleichzeitig als gedeckter Pausenbereich für die Schülerinnen und Schüler.

Steuerfuss steigt moderat

Hochgerechnet über alle Parameter muss Niederrohrdorf nach dem Bau des Oberstufenzentrums mit einer Mehrbelastung von jährlich rund 250 000 Franken rechnen. Das entspricht 3 Steuerprozenten. Um die Investitionen und den Betrieb des neuen Oberstufenzentrums finanzieren zu können, wird die Standortgemeinde Niederrohrdorf mittelfristig nicht um eine moderate Steuerfusserhöhung herumkommen. Aber auch die drei anderen beteiligten Gemeinden werden den Gürtel etwas enger schnallen müssen.

Vorausgesetzt, dass alle vier Gemeinden dem Projektierungskredit am 20. März zustimmen, wird an den ordentlichen Wintergemeindeversammlungen in diesem Jahr der anteilmässige Baukredit unterbreitet. Alternativen haben die Gemeinden am Rohrdorferberg praktisch keine, denn Baden hat die Zusammenarbeit im Bereich Bezirksschule gekündigt.

Im Rahmen der Fragerunde konnten einige Bedenken ausgeräumt werden. So soll ein entsprechendes Reglement den Vereinen die Benützung von Aula und Turnhallen auch weiterhin garantieren.