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Das Mobilitätsverhalten der Badenerinnen und Badener verändert sich: Das zeigt ein Vergleich der Werte der Jahre 2010 und 2015. Ausgewertet wurde, welches Verkehrsmittel die Stadtbewohner für Strecken wählten, die entweder in Baden starteten oder endeten, erklärt Wladimir Gorko, Projektleiter Raumplanung bei der Stadt Baden. Fazit: Das wichtigste Verkehrsmittel ist nach wie vor das Auto. Wenn Badenerinnen und Badener eine Strecke hinter sich bringen, steigen sie in 42 Prozent der Fälle in ein Auto. Grösster Gewinner ist derweil der öffentliche Verkehr. Die Resultate im Detail:
2010 absolvierte Badenerinnen und Badener 23 Prozent ihrer Wege mit dem Bus oder Zug – inzwischen wählen sie für fast jede dritte Fahrt den öffentlichen Verkehr. Für Wladimir Gorko kein Zufall: «Stadt und Kanton bemühen sich seit Jahren darum, den öffentlichen Verkehr zu fördern. Die Zahlen zeigen, dass die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs zunimmt.» Einen wichtigen Anteil an dieser Entwicklung habe auch der verdichtete Fahrplan der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen gehabt.
Die Badenerinnen und Badener sind leicht häufiger mit dem Velo unterwegs als noch 2010. Allerdings werden noch immer weniger als 10 Prozent der Fahrten mit dem Velo absolviert.
Der Anteil des MIV ist von 45 Prozent auf 42 Prozent zurückgegangen. «Aus unserer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung», sagt Wladimir Gorko. Der Stadtrat sprach sich bereits vor einigen Jahren im Planungsleitbild 2026 dafür aus, dass der Anteil des motorisierten Individualverkehrs am Gesamtverkehr in Zukunft sinken soll.
Badenerinnen und Badener sind weniger oft zu Fuss unterwegs (Rückgang von 26 % auf 20 %). Beim Fussverkehr ortet die Stadt Baden ebenso wie beim Veloverkehr Potenzial: Die Bevölkerung Badens wird bis im Jahr 2040 voraussichtlich auf 25'000 Menschen anwachsen (heute: 19'170). «Die Bewohner sollen vor allem kurze Strecken vermehrt zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr absolvieren», sagt Gorko.
Langfristig werde die digitale Revolution auch den Verkehr verändern und somit die Mobilität in der Stadt Baden, heisst es im Planungsleitbild. Künftig werden Sharing-Angebote, elektrisch betriebene Fahrzeuge unterschiedlichster Art oder selbstfahrende Autos zur Verfügung stehen. «Die Kapazitätsprobleme der Infrastruktur können mit den neuen Technologien aber nur teilweise gelöst werden. Massentransportmittel werden in verdichteten Gebieten wie der Stadt Baden weiterhin gefragt sein. Der öffentliche Verkehr wird auch in Zukunft das Rückgrat bilden», heisst es im Planungsbericht 2018 der Stadt Baden, der vergangene Woche veröffentlicht wurde.
Generell wird im Ostaargau bis 2040 mit einer erheblich Verkehrszunahme auf dem Strassennetz und auf der Schiene gerechnet. Im Stadtzentrum sollen Kapazitäten für den Fuss- und Radverkehr geschaffen werden. Wichtig seien auch in Zukunft eine gute Anbindung der Stadt innerhalb des Wirtschaftsraums Zürich sowie gute Verbindungen in Richtung Basel und Bern.