Die Konzertreihe «Afterwork» im Club Joy wird über die Sommermonate zum Freiluft-Happening. Beim Auftakt spielte Petrus’ Laune aber nicht mit.
Während auf der Restaurantterrasse des Grand Casino Baden reges Treiben herrscht, wurde die hintere Terrasse beim Club Joy bisher nur selten genutzt. Eingebettet in die schönen alten Baumbestände des Kurparks fristete sie eine Art Dornröschenschlaf. Das soll sich jetzt ändern: Die Musikreihe «Afterwork», die seit drei Jahren jeden Donnerstag ab 18 Uhr im «Joy» über die Bühne geht, wird über die Sommermonate nach draussen verlagert. Sofern das Wetter mitspielt.
Beim Auftakt mit Sandra Rippstein und Band machten Wind und Regen einen Strich durch die Rechnung. So fand der Startschuss zum Freiluft-Happening trotzdem im Club Joy statt. Aber es ist auch ganz egal, wo Rippstein ihre kraftvoll-bluesige Stimme mit einem Timbre wie rauer Samt erklingen lässt. Zusammen mit Saxofonist Beat Riggenbach und ihrem Lebensgefährten Christoph Heule an den Keyboards sorgte sie gleich mehrmals für Hühnerhautmomente bei der Interpretation von «Back to Black» (Amy Winehouse), «One» (U2) und anderen grossen Songs der letzten Jahrzehnte.
Publikum schätzt lockere Atmosphäre
Die bodenständige Musikerin und Bezirksschullehrerin mit der markanten blonden Lockenmähne ist Mutter eines 2-jährigen Buben und wohnt in Reitnau. Schon viele Prominente engagierten die Aargauerin vom Fleck weg für ihre Projekte, als sie Rippstein singen hörten. Polo Hofer beispielsweise bezeichnete sie als «Naturereignis».
«Afterwork»-Organisator Nic Niedermann zeigte sich erfreut über die gut gelaunte Gästeschar: «Als ich vor drei Jahren mit der Konzertreihe anfing, kamen manchmal nur
20 Leute pro Abend. Heute sind es regelmässig gegen 100 – oft sogar mehr.» Das Publikum schätzt die lockere Atmosphäre. Es ist ein Kommen und Gehen, ganz nach eigener Lust und Laune. Ob nächste Woche tatsächlich der erste Event auf der «Joy»-Terrasse stattfinden kann, hängt von Petrus’ Laune ab. Es habe einige Bedenken wegen zusätzlicher Lärmemissionen von Bewohnern der Römerstrasse gegeben, gesteht Niedermann. Aber er kann beruhigen: «Bei den Auftritten draussen haben wir auf dröhnende Bässe und hämmernde Schlagzeuge verzichtet und setzen bewusst auf leise, akustische Acts. Um 21 Uhr ist ja sowieso Schluss....»