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Ein Trompetenbaum, eine Fichte und Riesenthujen müssen im November gefällt werden. Wegen Stammfäulnis und Wurzelschäden stellen sie für die Passanten ein Risiko dar.
Die Sicherheit der Badener geht vor: Im Kurpark werden in etwa zwei Wochen vorsorglich sechs grosse Bäume gefällt. Vom Holzschlag betroffen sind eine serbische Fichte, zwei Gruppen von Riesenthujen und ein Trompetenbaum. Letzterer verzückt die Spaziergänger momentan mit gelb leuchtenden Blättern.
Doch er kann nicht alle mit seinen Herbstfarben blenden: Die Mitarbeiter des Grünanlagenunterhalts des Werkhofs haben die sogenannte Katalpa schon länger im Visier. Schnittstellen in der Baumrinde, Fäulnisse in den Astgabeln und Wurzelverletzungen haben den Baum ausgehöhlt.
Die dicken Äste sind trotz angebrachter Verankerungen nicht mehr stabil. Robert Gartner, Leiter des Grünanlagenunterhalts, klopft als Beweis mit der Hand auf den Baumstamm: Ein hohles Echo kommt zurück. «Da ist nichts mehr drin, der Baum hat kaum mehr Halt», sagt Gartner. 80- bis 100-jährig ist der Trompetenbaum geworden, nun wird er im November vom Team des Grünanlagenunterhalts gefällt.
Mit der Schwerkraft zu kämpfen hat eine serbische Fichte, die neben der Parkstrasse am Rand des Kurparks seit über einem Jahrhundert zu Hause ist. Dass die Spitze total vertrocknet ist, ist von weitem zu erkennen: Kaum eine Nadel hängt an den Ästen.
«Wenn ein Baum beginnt, zuoberst zu vertrocknen, sind meistens die Wurzeln stark beschädigt und das Wasser kann nicht bis in die Krone transportiert werden», sagt Gartner. Die trockenen Sommer der letzten Jahre machen der Fichte zu schaffen. «Das merkt man den Bäumen immer erst mit einigen Jahren Verspätung an», so Glarner.
Neben dem Eingang zum Grand Casino steht eine Gruppe von Riesenthujen, die einen gemeinsamen Stamm haben. Eine davon neigt sich bedrohlich seitwärts in Richtung Kreisel. Gartner äussert die Vermutung, dass ein Teil der Wurzeln beim Bau des Parkhauses entfernt wurde. «Auch wenn das professionell gemacht wird, für den Baum ist es trotzdem schädlich.»
Von den Baumfällungen profitieren die Badener Kinder und Jugendlichen: Sie erhalten in den Kindergärten, auf Spielplätzen und Schulhöfen neues Klettermaterial. Auch die Parkbesucher brauchen nicht traurig zu sein, denn alle abgeholzten Bäume werden im Frühling ersetzt.
«Die Artenvielfalt im Park soll erhalten bleiben», so Gartner. Einige Bäume seien bereits vorsorglich vor zehn Jahren gepflanzt worden, fügt er an. «So bleibt stets eine schöne Kulisse bestehen.»