Die Bieler Pop-Barden von Pegasus starteten am Sonntagabend im Nordportal ihre Konzert-Tour. Das Publikum im Nordportal zeigte sich begeistert von Pegasus. Die Band spielte frisch auf und brachte ihren neuen Sound makellolos rüber.
Für eine Band sind die ersten Auftritte einer Konzertreihe immer speziell. Vor allem dann, wenn sich die Band gerade eben neu erfunden hat.
Genug vom Rock’n’Roll
Von ihrer früheren Musik, angehaucht durch den Rock’n’Roll der 60er- und 70er-Jahre, hatten die vier Jungs der Bieler Band Pegasus genug. Für ihr viertes Album «Human. Technology» verpassten sie sich einen neuen, modernen Stil. Und dieser steht ihnen.
Nicht nur ist die Haarpracht bei allen Bandmitgliedern länger geworden, auch der neue Pop-Rock-Sound von Pegasus kommt gut an. So auch beim sehr durchmischten Publikum im Badener Nordportal. Dabei vergassen die Bieler nicht, ihren Aargauer Zuhörerinnen und Zuhörern zu danken für den Erfolg ihres ersten Hits «Who Cares For One». «Radio Argovia war der erste Sender, der den Song gespielt hat. Und ich glaube, auch der Einzige», sagte Sänger Noah Veraguth gut gelaunt dem Publikum. Die Band gab das Lied sodann gleich zum Besten und sangen einen Teil davon zu dritt «a cappella».
Makellos trotz Improvisationen
Perfekt einstudiert beeindruckte die Band durch einen makellosen Auftritt. Für Sympathie sorgte Veraguth, der oft improvisiert mit dem Publikum sprach. Ein Publikum, das sichtlich zufrieden war, sich aber eher verhalten zeigte.
Ausnahmen boten die Reaktionen zu den Liedern «Man On Mars», dem Radio-Ohrwurm schlechthin, oder «Elle», den Veraguth mit dem Lausanner Rapper Stress eingespielt hat und der seit Wochen weit oben in der Schweizer Hitparade steht. Ob es bei dem Lied um die Trennung von Stress und Melanie Winiger geht, kann man nur spekulieren. Melodie und Text berührten die Zuhörer jedoch sichtlich.
Den Teil des in Baden nicht anwesenden Stress übernahm Gitarrist Simon Spahr, auf Englisch statt auf Französisch. Und den Refrain übernahm das Publikum: Plötzlich wurde die Band stumm, die Lichter im Saal gingen an und alle sangen im Chor «I would die, rather die, than taking this pain forever». «Simon ist zwar nicht Stress, aber ich finde er hat seinen Part trotzdem toll hingekriegt», scherzte Noah Veraguth anschliessend.
Das Publikum schrie
Spätestens nach der Darbietung war die Band warm. Beim Lied «Easy», eines ihrer älteren Songs, erreichten sie dann den Zenit. Und nach dem Üblichen von der Bühne gehen und für die Zugaben zurückkehren gab Pegasus weitere vier Lieder zum Besten. Kaum spielte Veraguth die bekannte Melodie des Songs «Rise Up» auf dem Klavier, schrie das Publikum auf und liess sich dann noch mitreissen.
Vielleicht müssen sich nun die Fans einfach an den neuen Sound der Band gewöhnen. Die Neuerfindung desselben verspricht jedenfalls auch neue Höhenflüge für Pegasus.