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Beim Besuch von Jane Goodall im November in Baden können Jugendliche aufzeigen, wie sie die Welt retten wollen.
Als Jane Goodall in den 1960ern in Ostafrika das Verhalten von Schimpansen untersuchte, gingen die Bilder um die Welt. Ein National-Geographic-Fotograf (später Goodalls Ehemann) hielt in einem Dokumentarfilm fest, wie die junge Britin in der Gemeinschaft der Affen lebte. Ihre Forschungsergebnisse, die erstmals aufzeigten, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen, brachten ihr den Durchbruch als Wissenschafterin.
«Letztlich war es allerdings die Dokumentation in Film und Bild, die dafür sorgte, dass sie überhaupt von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde», sagt Tobias Küng vom «digitalEvent», einem Fachanlass über Fotografie, der seit letztem Jahr im Trafo in Baden stattfindet. Für die diesjährige Auflage am Samstag, 2. November, holt Küng Jane Goodall in die Bäderstadt – die Verhaltensforscherin und Umweltschützerin wird, unterstützt durch die Bilddokumentation auf der grossen Leinwand, über ihre Arbeit sprechen. «Für uns ist es nach wie vor ein Wunder, dass wir Jane Goodall für den ‹digitalEvent› gewinnen konnten», sagt Küng stolz.
Die mittlerweile 85-Jährige kommt erstmals seit vielen Jahren wieder für öffentliche Vorträge in die Schweiz, einen Tag später wird sie an der Universität Zürich sprechen. Gemäss Tobias Küng sei es ein Anliegen der Britin gewesen, bei ihrem Besuch in Baden auch persönlich junge Menschen zu treffen, um von deren Umweltengagement zu erfahren. Bereits in den 1990er Jahren gründete Goodall die weltweite Aktion «Roots and Shoots» (Wurzeln und Sprösslinge), die Umwelt- und Sozialprojekte junger Menschen fördern will. Anlehnend an dieses Programm haben der «digitalEvent», das Zentrum Bildung und das Bildungsnetzwerk Baden mit der «Jane Goodall Challenge» einen Wettbewerb konzipiert.
Jugendliche aus der gesamten Schweiz sind eingeladen, konkrete Projektideen einzureichen, die «die Welt für Menschen, Tiere oder die Umwelt ein Stück verbessern». Eine Auswahl von Jugendlichen wird die Möglichkeit erhalten, ihre Projekte Jane Goodall im Rahmen ihres Besuchs in Baden persönlich vorzustellen und sich mit ihr darüber auszutauschen. Um an der «Jane Goodall Challenge» teilzunehmen, müssen sich Unter-25-Jährige in Gruppen von mindestens zwei Personen zusammenfinden und eine nachhaltige Projektidee entwickeln. Dabei kann es sich sowohl um eine praktische Unternehmung, bei der die Jugendlichen selbst mitanpacken, als auch um Forschungs- und Maturaarbeiten, Schulprojekte oder Aktionen zur Wissensvermittlung handeln.
Eine «ältere» Person (zum Beispiel aus der Familie oder Lehrpersonen) darf dem Projekt beratend zur Seite stehen – wichtig ist derweil, dass die Jugendlichen hauptverantwortlich sind. Mindestens ein Teilnehmer der Gruppe sollte ausserdem mindestens gesprochenes Englisch verstehen, um Jane Goodall das Projekt vorstellen zu können. Die Teilnahme ist noch bis kommenden Freitag, 28. Juni, auf der Website des «digitalEvents» möglich. Im März startete der Wettbewerb. Schulen in der Region wurden aktiv kontaktiert. «Bisher sind sieben Projektideen eingetroffen. Wir hoffen noch auf weitere Teilnehmer», sagt Tobias Küng.
Bis spätestens Ende September müssen die Jugendlichen einen Bericht zu ihrem abgeschlossenen (oder zumindest weit fortgeschrittenen) Projekt einreichen. Alle teilnehmenden Gruppen werden zu einem Anlass mit Jane Goodall beim «digitalEvent» am 2. November im Trafo in Baden eingeladen. Im Vorfeld bewertet eine Jury die Projekte auf Relevanz, Originalität, Nachhaltigkeit und Vollständigkeit der Dokumentation. Die Gewinner der Challenge können ihre Arbeit Jane Goodall persönlich vorstellen und erhalten Rückmeldung von ihr.