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Weil ein Telefonanruf missverstanden wurde, ist ein Polizei-Grossaufgebot am Mittwochvormittag ausgerückt. Was wollte der Anrufer wirklich?
Viele Schüler und Passanten staunten am Mittwochvormittag nicht schlecht, als das Gebiet Baden Nord grossräumig abgeriegelt wurde. Mit Helm, Sicherheitsweste und Maschinenpistole postierten sich die Polizisten vor den Schulgebäuden. Grund war ein Telefonanruf, der als Drohung eingestuft wurde (die az berichtete).
Am Nachmittag dann Entwarnung. Die Kapo teilte mit, man habe den Inhalt des Anrufs missverstanden, eine Gefahr habe zu keiner Zeit bestanden. Ein derart grosses Polizei-Aufgebot nur wegen eines Missverständnisses?
Worin dieses genau bestand, kann die Kantonspolizei Aargau nicht sagen. «Die Telefonverbindung war nicht sehr gut», sagt Kapo-Mediensprecherin Barbara Breitschmid auf Anfrage. «Die Frau, die den Anruf entgegennahm, hatte das Gefühl, es könne sich um eine Drohung handeln.» Fast vier Stunden hielten die Einsatzkräfte Stellung auf dem Areal Baden Nord. Weshalb so lange? «Es hat seine Zeit gebraucht, bis wir den Anrufer ermitteln konnten», so Breitschmid. Es habe sich dann gezeigt, dass dieser am Telefon ganz ein anderes Anliegen hatte. Welchen Inhalts das Anliegen war, sagt Breitschmid nicht.
Auf die Frage, ob das Aufgebot auch deshalb so gross war, wegen des Tötungsdelikts am Abend zuvor in Fislisbach, antwortet Breitschmid: «Nein, wir nehmen grundsätzlich jede Drohung oder Äusserungen, die als solche aufgefasst werden, sehr ernst.» Auch wenn es das Tötungsdelikt am Abend vorher nicht gegeben hätte oder wenn der Anruf in einer anderen Region eingegangen wäre, wären die Einsatzkräfte mit einem gleich grossen Aufgebot ausgerückt.