Niederweningen
Potenzial, das zum Blühen gebracht werden soll

Senioren von «altissimo» versammeln sich am Stammtisch zum Austausch und zur Wissenserweiterung. Ziel ist es, im Namen der Interessengemeinschaft altissimo Schweiz vermehrt die Zusammenarbeit mit Organisationen der Altersarbeit suchen und pflegen.

Carolin Frei
Drucken
Lilian Straub, Gründerin des vor sechs Jahren ins Leben gerufenen Projekt «altissimo».

Lilian Straub, Gründerin des vor sechs Jahren ins Leben gerufenen Projekt «altissimo».

Carolin Frei

Was vor sechs Jahren auf Initiative von Lilian Straub aus Niederweningen im Wehntal ins Leben gerufen wurde, soll nun auch in andere Regionen hinausgetragen werden. «Am Halbjahrestreffen werde ich ‹altissimo Wehntal› in die Hände von Freiwilligen übergeben», sagt Lilian Straub, die einen Master in Gesundheitsförderung und Prävention in der Tasche hat. Sie wird künftig im Namen der Interessengemeinschaft altissimo Schweiz vermehrt die Zusammenarbeit mit Organisationen der Altersarbeit suchen und pflegen.

Die eigenen Fähigkeiten ausleben

«‹altissimo› ist ein Angebot der Gesundheitsförderung für Menschen ab 60 Jahren. Durch seine Ressourcenorientierung unterscheidet es sich ganz klar vom reinen Konsumieren von Unterhaltung», sagt Lilian Straub. Menschen in fortgeschrittenem Alter hätten schon viel erlebt und dementsprechend viel zu geben. Und genau da wolle man sie abholen und ermutigen, ihre Fähigkeiten auszuleben. «Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe», sagt Straub. «Das Selbstwertgefühl wird gestärkt, was zu mehr Lebensqualität führt, und die soziale Vernetzung wird gewährleistet.» Mit diesen Eckpfeilern beuge man der Einsamkeit und der Depression vor.

Platz für neue Ideen und Kurse

Zu den aktuellen Aktivitäten von «altissimo Wehntal» gehören nebst zwei Stammtischen auch ein PC- und Elektronik-Treff, eine Nordic-Walking-Gruppe, Angebote zu Kultur und Reisen, Treffs zum Denken und Diskutieren sowie zwei Konversationsgruppen in Englisch und in Französisch. «Neue Ideen und Kurse finden immer wieder Platz im Programm. Jeder kann sich und seine Fähigkeiten einbringen, niemand muss. Man darf auch einfach dabei sein», sagt Lilian Straub.

«Altissimo» in der ganzen Schweiz

Wie aber ist «altissimo» entstanden? «Ich habe 2003 meine Stelle verloren, ging auf die 50 zu», erinnert sich Lilian Straub. Da habe sie sich erstmals mit dem Älterwerden befasst und sich gefragt, was sie tun könne, damit sie sich aufs Alter freuen könne. Daraufhin besuchte sie das Nachdiplomstudium in Gesundheitsförderung und Prävention und entwickelte als Zertifikatsarbeit das Projekt «altissimo». Damit hat sie 2005 den Förderpreis für Gesundheitsförderung und Prävention der Internationalen Bodensee Konferenz gewonnen. Worauf sie sich sagte: «Die Fachwelt findet es gut, jetzt brauche ich nur zu testen, wie es sich in der Praxis bewährt.»

Ihr aktuelles Ziel besteht nun darin, «altissimo» in die ganze Schweiz hinauszutragen in der Hoffnung, besonders viele Gemeinden damit anzusprechen. Die interessierten Gemeinden werden bei der Startphase des eigenen «altissimo»-Angebots von der Interessengemeinschaft beraten und unterstützt. «Wer mehr über ‹altissimo› erfahren möchte, sollte das Halbjahrestreffen nicht verpassen», sagt Lilian Straub begeistert.

Halbjahrestreffen: 31. Oktober, 14 bis 17 Uhr, im Gemeindesaal im Feuerwehrgebäude, Mitteldorf, Niederweningen.