Der Adventsmarkt auf dem Kirchplatz lockte zahlreiche Besucher an – und sorgte für prall gefüllte Taschen.
«Die Leute sind kauffreudig», sagt Michael Pfenninger von der Stiftung Altried. An seinem Stand auf dem Kirchplatz gehen Portemonnaies und spezielle Etuis für Kreditkarten weg wie frische Weggli. Es habe bedeutend mehr Besucher als auch schon, stellt er erfreut fest. Auf Interesse stösst etwa der Stand von Recycling@rt, bei dem Schmuck, Notizbücher oder Agenden, aus Elektroschrott gefertigt, feilgeboten werden. Auch alte Landkarten bekamen dort ein neues Kleid. Sie sind nun als praktische Geschenktaschen unterwegs.
Einen Stand weiter können Holzspielsachen erstanden werden. «Amelie, nicht anfassen», ermahnt ein Mädchen ihre grosse Schwester und meint dann Richtung Papi: «Wenn die Stelzen kaputtgehen, musst du ganz viel bezahlen.» Worauf der Papi schmunzelnd erwidert: «Ich brauche mir keine Sorgen zu machen, du passt ja auf.» Etwas, das man anfassen durfte, hat der achtjährige Lorenz für sich entdeckt. «Einen solchen Kletterbär möchte ich auch. Meine Mami und ich werden einen für mich basteln.» Sagt er und zieht nochmals kräftig an der Schnur.
Der siebenjährige Elia hingegen ist von der Holz-Kugelbahn vollends in Bann gezogen. Er füttert sie eifrig mit Kugeln. «So eine habe ich leider nicht.» Wieder etwas weiter sorgen Stoffteppiche, kreiert aus Alttextilien, für aufmerksame Blicke. Jeder Teppich wird an Handwebstühlen gefertigt und ist ein Unikat. Nicht minder spannend sind die Karten, Kerzen, Bienenhotels, Holzbretter, Mobiles, Glaswaren sowie all das Gestrickte und aus Filz oder Konservendosen Gefertigte. Auch Pfannenuntersetzer, mit zerdrückten Kaffeekapseln verziert, ziehen die Blicke auf sich.
Glücksposttüten, einzeln verpackte, liebevoll bemalte Teebeutel und selbst gemachte Seifen fehlen am Adventsmarkt genauso wenig wie Engel in allen Variationen. «Ich habe bereits einige Geschenke gefunden, aber diesen fröhlichen Engel dort, den muss ich auch noch haben», sagt Anita Schmid. So dürfte es nicht nur ihr ergangen sein, sondern all den Besuchern, die mit prall gefüllten Taschen unterwegs waren. Das Besondere am Badener Adventsmarkt ist, dass die meisten Produkte durch Menschen mit einer Beeinträchtigung hergestellt oder bearbeitet werden. Seit 2006 ist die Stiftung Arwo für die Durchführung verantwortlich.
Für das besinnliche, festliche Rahmenprogramm sorgten in der Stadtkirche etwa der Gospelchor Neuenhof, die Streicher der Kantonsschule Wettingen oder das Blasorchester Baden-Wettingen. In der Sebastianskapelle wartete das Figurentheater Wettingen mit dem Stück «Die Tiere feiern Weihnachten» auf.