Das Baugesuch für das Projekt an Badens prominenter Einkaufsstrasse liegt vor. Vier Parzellen werden zusammengefasst – das kleinteilige Flair wird aber erhalten bleiben.
In der Badener Badstrasse entstand 1972 die erste Fussgängerzone der Schweiz. Die deutsche «Zeit» schrieb damals vom «Planungswunder von Baden». Spätestens seither gilt die Badstrasse als wichtigste Einkaufstrasse der Stadt. Nun steht hier eine grosse Veränderung bevor: Gleich vier Häuser sollen abgerissen werden und einem Neubau weichen.
Die Liegenschaften, die verschwinden werden, befinden sich an den Adressen Badstrasse 25, 27 und 29 sowie am Brenntweg 1. Die SBB-Pensionskasse hat kürzlich das Baugesuch bei der Stadt Baden eingereicht.
Daraus geht hervor: Die Anlagekosten belaufen sich auf 13,65 Millionen Franken. Im Februar, als das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs vorgestellt worden war, konnte die Investitionssumme noch nicht beziffert werden. Geplant ist der Bau eines Mehrfamilienhaus mit 21 Wohnungen, 13 davon mit 2,5 Zimmern, acht mit 3,5 Zimmern. Hinzu kommen 2 Gewerbeflächen. Auf dem Dach ist eine Solaranlage vorgesehen.
Acht Architekturbüros waren zur Teilnahme an einem anonymen Projektwettbewerb eingeladen worden. Eine Jury, zusammengesetzt aus Vertretern der PK SBB, der Stadt Baden und Fachpreisrichtern sowie ein beratendes Expertengremium nahmen die Beurteilung der Projekte vor. Einstimmig hat sich die Jury für «la famosa scalinata» entschieden. Es stammt von den Lando Rossmaier Architekten AG aus Glarus.
Das Spezielle an diesem Projekt: Von aussen wird es auch in Zukunft so aussehen, als stünden unterschiedliche Häuser nebeneinander. In Tat und Wahrheit handelt es sich aber nur um ein Gebäude, das erstellt wird. Es handle sich um eine beabsichtigte Täuschung, heisst es im Projektbeschrieb. Der typischen Kleinteiligkeit der Badstrasse werde damit Referenz erwiesen.
Die Liegenschaften, die verschwinden werden, stammen aus der Zeit zwischen 1820 und 1910. Mit der oben erwähnten scheinbaren Aufgliederung in drei Gebäudeteile werde nicht nur die Badstrasse als Hauptadresse aufgewertet, sondern auch der Brenntweg, heisst es im Projektbeschrieb. «Indem dort der Eindruck eines eigenständigen Hauses entsteht, wird der Brenntweg nicht länger eine rückwärtige Adresse bleiben – was sein Potenzial als direkte Verbindung vom Bahnhofseingang Süd zum Bäderquartier stärkt.»
.