Baden
Prostitution: Glarner trat in Kanti Baden auf – und wollte nicht Sorry sagen

Am Dienstagabend trat SVP-Grossrat Andreas Glarner an einem Podium in der Kanti Baden auf. Für die Prostitutions-Vorwürfe will er sich nach wie vor nicht entschuldigen. «Die Aussage kann man so stehen lassen.»

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Etwas mehr als einen Monat ist es her, als SVP-Grossrat Andreas Glarner in einem Interview mit der «Aargauer Kanti-Zeitung Troubadour» sagte, ihm sei zu Ohren gestossen, dass sich Badener Kantischülerinnen prostituieren, um sich Luxuskleider leisten zu können. Mit dieser Aussage sorgte der SVP-Fraktionspräsident vor rund einem Monat nach der Publikation des Interviews von der Aargauer Zeitung schweizweit für viel Furore und empörte Reaktionen bei der Kantonsschule Baden.

Gestern Abend begab sich Glarner nun in die Höhle des Löwen: In der Aula der Kanti Baden nahm er an einem Podium zum Thema «Wie tief ist der Graben zwischen Ausländern und Schweizern?» teil.

Kein Sorry: «Die Aussage kann man so stehen lassen»

Obwohl sich zahlreiche Kantischülerinnen im Saal befanden, traute sich niemand, dieses Thema nochmals aufzuwerfen und Glarner darüber Fragen zu stellen. Nach der Veranstaltung nahm er jedoch gegenüber der az nochmals Stellung zu den damals erhobenen Vorwürfen.

Dabei zeigt sich Glarner – nun mit etwas Abstand – überrascht über den Hype, der rund um diese Aussage entstanden sei. Und er räumt ein: «Im Nachhinein hätte ich meine Worte vorsichtiger wählen sollen; das war eine unüberlegte Aussage. Ich werde mich in Zukunft bessern und hüten».

Entschuldigen will sich der SVP-Grossrat für seine Vermutungen aber noch immer nicht. Er sieht keinen Grund dazu. «Der Rektor hat ja via Medien versucht, eine Entschuldigung von mir einzufordern. Ich habe dann gesagt, er habe meine Adresse, worauf er mir ein Schreiben geschickt hat, das man überhaupt nicht brauchen konnte. Ausserdem streitet das mit den Drogen ja niemand ab und die Aussage der Prostitution kann man so stehen lassen», so Glarner. Für ihn sei nun die Geschichte passé.

Gleichzeitig stellt Glarner in Abrede, bewusst provoziert zu haben, um (erneut) Aufmerksamkeit zu erlangen. «Ich habe selber Kinder und habe diese Aufmerksamkeit bestimmt nicht gesucht.» (mru/sha)