Baden
Provokation: Bürgerliche Jungparteien streiten wegen Instagram-Kommentar

Aaron Keller, Co-Präsident der Jungen CVP Aargau äusserte sich zu einer Wahlveranstaltung der SVP in Baden. Laut dieser kommt der Kommentar aus der «untersten Schublade».

Pirmin Kramer
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Die Junge SVP bot eine Trychlergruppe auf, die durch Baden zog. Der Co-Präsident der Jungen CVP Aargau schrieb dazu einen Kommentar der «untersten Schublade», so die SVP.

Die Junge SVP bot eine Trychlergruppe auf, die durch Baden zog. Der Co-Präsident der Jungen CVP Aargau schrieb dazu einen Kommentar der «untersten Schublade», so die SVP.

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Am Samstag führten die SVP des Bezirks Baden und die Junge SVP Aargau in Baden gemeinsam einen Wahlanlass durch. «Unter anderem haben wir eine Trychlergruppe organisiert, mit der wir gemeinsam durch die Badstrasse liefen und auf uns aufmerksam machten», berichtet die JSVP Aargau.

Im Anschluss an den Marsch seien Flyer verteilt und Überzeugungsarbeit für die Wahlen geleistet worden. «Der Anlass war ein grosser Erfolg, und doch bleibt ein bitterer Nachgeschmack», heisst es in der Mitteilung.

Grund dafür sei ein Kommentar von Aaron Keller, Co-Präsident der Jungen CVP Aargau, zu einem Foto eines Mitglieds der Jungen SVP auf Instagram. «Darin greift Keller in die unterste Schublade des Anstandes und diffamiert Bürgerinnen und Bürger.»

Das Foto zeigte die Trychlergruppe auf ihrem Marsch durch die Badstrasse. Keller schrieb zum Foto auf dem sozialen Netzwerk: «Hend ihr de Lauf akündigt, oder hender jetzt nur na die Wähler wo i de nächste 5 Jahr abchratzed und drum nüm chönd mit laufe, geschweige denn na wüssed was sie da uf de Wahlzettel schriibed?»

Es fehlten nur noch Mistgabeln, Fackeln und ein paar Leute mehr, die es cool fänden, Rassismus unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit wieder salonfähig zu machen, kommentierte Aaron Keller.

Die JSVP schreibt in ihrer Medienmitteilung: «Eine solche Diffamierung und Verletzung der älteren Generation können wir nicht akzeptieren und verurteilen wir aufs Schärfste.» Die älteren Bürgerinnen und Bürger hätten die selben Rechte zum Abstimmen und Wählen wie die ihnen nachkommenden Generationen.

«Ausserdem distanziert sich die JSVP Aargau klar von den Rassismusvorwürfen.» Die Aussagen von Keller seien eines Mandatsträgers und Nationalratskandidaten nicht würdig.

Aaron Keller sagte dazu gestern Montag auf Anfrage: «Es handelte bei meinem Kommentar um eine persönliche Chat-Nachricht an Samuel Hasler von der jungen SVP, den ich gut kenne. Ich wollte gegen ihn und seine Partei sticheln, weil kaum junge Leute am Marsch teilnahmen, und die SVP offenbar kaum junge Wähler hat.»

Die SVP habe die private Nachricht nun veröffentlicht. «Die Aussage von mir ist sehr heikel und populistisch, das ist mir klar», sagt Keller. «Öffentlich hätte ich mich nicht in dieser Art und Weise geäussert», hält er fest. «Und ich muss in Zukunft auch in privaten Nachrichten vorsichtiger sein.»

Der SVP die Stirn zu bieten, sei aber auch in Zukunft wichtig. «Die SVP macht sehr aggressive, zum Teil rassistische Kampagnen. Das will ich nicht einfach so hinnehmen.»