Künten
Querbeet durch die Künter Dorfkultur gerockt

Gelungene Abendunterhaltung der Männerchöre Liederkranz und Spezicanto und der Theatergruppe in Künten.

Susanne Brem
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Querbeet durch die Künter Dorfkultur gerockt
11 Bilder
Die beiden Schwestern Fränzi (gespielt von Käthi Stadler) und Züsi (Sandra Huguenin, die dieses Jahr zum 10
Männerchor Spezicanto unter der Leitung von Stephan Wiedmer, der in diesem Jahr sein 25. Konzert in Künten dirigierte.
Joggeli (Christof Gehrig) will Max (Nick Peterhans) an die Wäsche
Die beiden Sträflinge Herbie (gespielt von Markus Staubli) und Max (Nik Peterhans)
Leider ist nichts anderes da ausser ein paar alte Frauenlumpen
Fränzi (Käthi Stadler) und Züsi (Sandra Huguenin
Zum Höhepunkt sangen alle zusammen Männerchor Spezicanto und der Jugendchor
Der Jugendchor unter der Leitung von Marc Halter. Fast 60 Jugendliche singen mit.
Joggeli der alte Knecht, gespielt von Christof Gehrig
Wiederbelebung mit Velopumpe Sandra Huguenin, Käthi Stalder und Christof Gehrig

Querbeet durch die Künter Dorfkultur gerockt

Susanne Brem

„Jesses , wa machemer jetzt mit dem?!", die beiden Frauen Fränzi und Züsi sind ganz schön aus dem Häuschen. Liegt doch ihr Knecht, der alte Joggeli, wie tot am Boden! „Du, den müssen wir wiederbeleben! So mit Mund-zu-Mundbeatmung", meint die eine. „Igitt, sicher nicht", kontert die andere, „weisst du eigentlich, wie viele Knoblauchzehen der jeden Tag frisst!" Da helfen sich die beiden Frauen eben anders. Sie schieben dem armen Joggeli den Schlauch einer alten Velopumpe in den Mund.

Und während die eine mit der Herzmassage beginnt, fängt die andere an zu pumpen. Was für eigenartige Methoden der Wiederbelebung - aber genützt hat's. Bald regt sich der alte Stallknecht wieder! Doch im Weg ist er ja jetzt immer noch. So stecken ihn die beiden Frauen kurzerhand in die grosse Truhe vor dem Hüttchen. So, Deckel zu! Und damit bestimmt genügend Luft hat da drin, bekommt er auch gleich noch ein wenig Sauerstoff mit der Velopumpe nachgeliefert. - die Lachmuskeln der Zuschauer wurden an diesem Abend jedenfalls ordentlich durchgeschüttelt! Aber worum ging‘s eigentlich in diesem Einakter „De root Rock"?

Da sind zwei Häftlinge, Max und Herbie, ausgebüchst aus der Strafanstalt. Jetzt haben sie sich in der Sennhütte der beiden Schwestern Züsi und Fränzi versteckt. Nur: In diesen schwarz-weiss-gestreiften Klamotten können sie ja nicht länger herumlaufen! Doch zum Glück finden sich in der alten Truhe vor der Hütte ein paar Lumpen. Leider nur Frauenkleider. Was die beiden Sträflinge allerdings nicht wissen die Kleider gehörten dem armen Mareili, Gott habe sie selig. Und in dem roten Rock war das Ganze Vermögen der Bäuerin eingenäht! Bald sind alle hinter dem Rock her: die Beiden Schwestern Züsi und Fränzi, Joggeli der Knecht, Herbie, der eine Ausbrecher und Anna, die Bäuerin vom Nachbarhof.

Alle wollen ans Geld heran. Nur Max, der Ausbrecher, der den Rock letztlich trägt, hat keine Ahnung, warum ihm auf einmal alle an die Wäsche wollen. Es war ein köstlicher Schwank, hervorragend gespielt von den Laiendarstellern der Theatergruppe Künten.

Aber auch das Liederprogramm der beiden Männerchore Liederkranz und Spezicanto unter der Leitung von Stephan Wiedmer war hervorragend. Unter dem Motto „querbeet" haben sich die beiden Chöre quer durch alle Liedergenres gesungen. Das Konzert begann mit der Titelmusik des Filmes „Die Brücke am Quai", dem „Colonel Bogey Marsch". Stefan Wiedmer (dieses war sein 25. Konzert in Künten!) erlaubte sich ein kleines Wortspiel - er machte aus „querbeet", eine Neukreation: „querbett". Und seine Männer gaben bald „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" zum Besten.

Der Männerchor Liederkranz erhielt nach dem ersten Drittel eine Verjüngungskur. Einige Männer wendeten ihr Gilet, das wechselte die Farbe von grau gesprenkelt nach olivgrün. Ein paar jüngere Männer kamen hinzu und schon stand der „Spezicanto" Chor auf der Bühne. Das Wortspiel liess sich variieren und aus „querbeet" wurde „querbeat". Bald wurde gerockt. Schon kamen Songs wie „Yellow Submarine" von den Beatles von der Bühne herab oder „Give me a Ticket for an Aeroplane". Eine weitere Verjüngungskur gab es im dritten Drittel des Konzerts: da kam Lehrer Marc Halter mit fast 60 Jugendlichen auf die Bühne. „Lift u up" sangen sie und am Ende, als Höhepunkt kamen sämtliche Sänger auf die Bühne und brachten von 77 Bombay Street „Up in the Sky". Es war ein rundum gelungener Abend mit viel Gesang und einem tollen Theater.