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Am 1. Oktober wird die neue Beiz auf dem Merker-Areal eröffnet – dort, wo das Jugendlokal Merkker war. Es wird die Erweiterung des Restaurants Spedition wenige Meter nebenan. Die «Rampe» soll eine Tagesbeiz für Geschäftsleute und Familien werden.
Das neue Jugendlokal Werkk ist bereits eröffnet. Nächste Woche startet nun auch in den Räumen des alten Lokals «Merkker» im Merker-Areal ein neues Kapitel: Die «Rampe», die neue Beiz von James Kong, geht am Donnerstag, 1. Oktober, auf.
In den letzten Monaten wurde das Merkker in eine edle Bar verwandelt. Abschrecken soll die Ausstattung aber keineswegs: James Kong will, dass die «Rampe» zu einem Treffpunkt wird für jede und jeden. «Ich will hier die Stammtischkultur wieder aufleben lassen», sagt er. Dafür habe er die Tische im Raum absichtlich nahe beieinander aufgestellt. Und auf dem Vorplatz, der an diesen Tagen mit hölzernen Bodenbalken und Bänken ausgestattet wird, wird nur ein einziger, langer Tisch stehen.
In der «Rampe» sollen die Gäste untereinander in Kontakt kommen. «Vom Geschäftsmann mit Krawatte bis zur Familie mit Kinderwagen.» Gerade auch für Familien werden Gestelle mit Büchern für Kinder und Erwachsene sowie Brettspiele bereit stehen. Bequeme Sessel erlauben den Gästen stundenlanges Lesen und Verweilen.
Die «Rampe» ist die Erweiterung von James Kongs Restaurant Spedition wenige Meter nebenan: Während die «Spedition» für edle Abendessen gedacht ist, wird die «Rampe» die Tagesbeiz sein, die bereits morgens um 9 Uhr öffnet und Häppchen wie Sandwiches oder Suppen serviert. Schwärmen tut James Kong vor allem von der Kaffeemaschine, die er für viel Geld erworben hat. «Die Kaffeebohnen werden hier immer frisch gemahlen», sagt er.
Abends soll die «Rampe» ein Treffpunkt werden für Erwachsene. Das Durchschnittsalter derjenigen, die in die ehemaligen Merkker-Räume ein und aus gehen, dürfte somit klar steigen. VR-Präsidentin Sibylle Hausammann-Merker freut sich vor allem darüber, dass die Räume als öffentliches Lokal erhalten bleiben – und damit ihrer historischen Nutzung gerecht werden.
Zu Zeiten der Merker-Industrie geschah hier die Waren-Auslieferung; daher der Name «Rampe». Das Lokal soll künftig als Öffnung des Merker-Areals in Richtung Stadt dienen. Mit der früheren Fabrik ihrer Familie verbindet Sibylle Hausammann viele Kindheitserinnerungen, darunter einen Wagen aus Eisen (siehe Foto), mit dem damals die Metallabfälle abtransportiert wurden. Dieser wurde eigens aus dem Keller geholt; in der «Rampe» wird er als Speisewagen dienen. Ebenfalls aus dem Keller emporsteigen wird James Kongs Büro: Im kleinen Zimmer hinter der Küche, wo bis vor kurzem das Büro des Jugendlokals angesiedelt war, wird der Wirt erstmals ein Arbeitszimmer mit Tageslicht haben.
Die Nähe zum Betrieb sei für ihn essenziell: 18 Personen arbeiten heute in seinen Restaurants, trotzdem komme er kaum noch dazu, selber zu kochen, sagt er. Nach Brüggli, Seerose, Killer, Pavillon, Bouillon und Spedition ist die «Rampe» die siebte Beiz, die James Kong eröffnet. Möglich sei dies nur, weil diese als Raumerweiterung der «Spedition» angedacht ist. Das Personal wird in beiden Orten zugleich eingesetzt. Gemeinsam mit der «Spedition» hat die «Rampe» auch die schwarze Holzwand hinter der Bar. Sonst fallen vor allem die vergoldeten Stahltüren und die Bartheke sowie die kreisrunden Deckenlampen auf.
Die moderne Einrichtung des Lokals trägt klar die Handschrift des Architektenbüros Zulauf und Schmidlin, das schon das restliche Areal renoviert hat. Doch auch das eine oder andere vom alten Jugendkulturlokal hat überlebt: Den früheren Merkker-Besuchern werden etwa der knacksende Holzboden oder die Toiletten alte Erinnerungen wecken. Die alte Merkker-Bühne hingegen liessen die Liegenschaftsbesitzer abreissen: Die Bühne des Merker-Areals sei nämlich die «Stanzerei», und diese sollte nicht konkurrenziert werden.